Indonesier erhält erste deutsche Green Card
Der Indonesier Harianto Wijaya hat in Nürnberg die erste so genannte Green Card für ausländische Computerspezialisten erhalten.
Der deutsche Bundesarbeitsminister Walter Riester und der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit, Bernhard Jagoda, übergaben dem 25-jährigen Diplominformatiker heute die Arbeitserlaubnis.
"Ich bin total glücklich", ließ Wijaya Journalisten wissen. Dass ausgerechnet er die erste Green Card erhalte, empfinde er als "große Ehre", betonte der Indonesier.
Nur die Farbe des Dokuments ließ den jungen Asiaten kurz stutzen: Was ihm als Green Card versprochen war, erwies sich als eher beiges Formular.
Mit der besonderen Arbeitserlaubnis
erhält der in Aachen lebende Computer-Spezialist die Möglichkeit
für eine Beschäftigung bei dem Unternehmen AixCom. Wijaya hatte sein
Informatik-Studium an der Technischen Hochschule Aachen mit der
Traumnote 1,0 beendet.

Offizieller Start am 1. August 2000
Das Green-Card-Programm der deutschen Bundesregierung startet am 1. August. Damit können jetzt hoch qualifizierte Experten der Informations- und Kommunikationstechnologie aus Ländern außerhalb der Europäischen Union angeworben werden.
Bis zu 20.000 ausländische Fachleute sollen eine zeitlich beschränkte Aufenthaltserlaubnis erhalten, um den enormen Kräftemangel in Deutschland abzumildern. Computer-Spezialisten sollen eine Arbeitserlaubnis von bis zu fünf Jahren bekommen.
Auch für Fachkräfte ohne Studienabschluss
Auch Fachkräfte ohne Studienabschluss sollen die Green Card erhalten können, wenn sie ein Einkommen von mindestens 100.000 Mark [rund 720.000 ATS] jährlich vorweisen.
Ausländer, die in Deutschland Informationstechnologie studieren, müssen dann nach dem Studium nicht automatisch das Land verlassen.