Libro stoppt Buchrabatte für DE
Ab Montag null Uhr werden die Bücher auf der Internet-Homepage Lion.cc auch in Deutschland wieder den "marktüblichen" Preis haben.
Libro stoppt damit die 20-prozentige Diskontaktion auf Bestseller im Online-Buchverkauf in Deutschland, die Verlage werden den börsennotierten Buch- und Medienkonzern Libro wieder beliefern - damit sind auch die Anträge auf einstweilige Verfügung gegen Lieferstopp der Verlage hinfällig und werden daher ausgesetzt.
Darüber hinaus werden mit den Verlagen Gespräche aufgenommen, kündigte Libro-Chef Andre Rettberg am Freitag gegenüber der APA an.
Der Münchener Piper-Verlag
wird auf Schadenersatz geklagt, der Berliner Aufbau-Verlag wurde
bereits geklagt.

"Ziel erreicht", sagt Andre Rettberg
"Wir haben unser Ziel erreicht", betonte Rettberg. Einerseits sei die Sache prozessanhängig, womit es möglich sei, endlich Rechtssicherheit zu bekommen, und andererseits, nun in Gesprächen mit den Verlagen attraktive Angebote und günstigere Buchpreise durchzusetzen.
Die ersten Konzepte sollen noch vor der Frankfurter Buchmesse fertig sein. Mit der Umsetzung rechnet er Anfang nächsten Jahres.
"Keiner will, dass irgendwas noch weiter eskaliert", meint man bei Morawa. "Wir haben jedes Interesse, mit Libro gut auszukommen, und kein Interesse, ihn nicht zu beliefern", betonte Hain-Geschäftsführer Eisler.
Rettberg rechnet damit,
dass die Klagen gegen die Verlage bis zum Europäischen
Gerichtshof [EuGH] gehen werden. In diesem Musterverfahren soll auch
geklärt werden, ob grenzüberschreitender Online-Handel von den
nationalen Buchpreisbindungssystemen befreit ist. Erst dann könne
man dieses Thema auch auf nationaler Ebene angehen.
