26.07.2000

TIEFROT

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Telekom Austria heuer mit Milliardenverlust

TA-Generaldirektor Heinz Sundt kündigte für heuer Verluste in Milliardenhöhe an. "Es handelt sich um einen einstelligen Milliardenbetrag unter fünf Milliarden ATS [363 Millionen Euro]", gab Sundt heute bei einer Pressekonferenz bekannt.

Als Grund nannte Sundt "außerordentliche Aufwendungen, die im Personalbereich und auf Grund der laufenden Umstrukturierungen des Unternehmens entstehen".

"Die mittel- und langfristigen Perspektiven der Telekom Austria sind ausgezeichnet, kurzfristig muss das Unternehmen kostenmäßig abspecken", bemühte sich der TA-General Zweifel an der Attraktivität der TA als Börsenkandidat zu nehmen.

Die Einmaleffekte außer Acht gelassen, würde das operative Ergebnis positiv ausfallen.

Gewinne wieder ab 2001 geplant

Die Umkehr in die Gewinnzone stellte Sundt für 2001 in Aussicht. Dabei mithelfen sollen Kostensenkungsprogramme, von denen sich die TA ab 2001 Einsparungen im einstelligen Milliardenbereich [ATS] erhofft.

Der neue Business-Plan ist in der gestrigen Aufsichtsratssitzung nicht beschlossen worden. Kernelemente wurden heute allerdings bekannt. Demnach soll das Unternehmen über die vier Säulen Planung, Betrieb, Infrastruktur und technisches Service strukturiert werden.

Bezüglich der Börsenpläne verlautbarte die TA, Listings - neben Wien - auch an ausländischen Börsenplätzen anzustreben.

Abbau von 5.000 Mitarbeitern

In den kommenden fünf Jahren sollen 5.000 der insgesamt rund 15.000 Beschäftigten abgebaut werden. Dies und die hohen Vorsorgen für Sozialprogramme schlagen sich in diesem Zeitraum mit insgesamt 363 Millionen Euro Kosten zu Buche. Der überwiegende Teil davon wird laut Sundt im Jahr 2000 berücksichtigt. Die Vorsorgen sind in den Bilanzen 2000, 2001 und 2002 eingeplant.

Die geplante Personalgesellschaft [eine 100-Prozent-Tochter der TA] wird - positive Rechtsgutachten vorausgesetzt - ab Oktober "physisch zur Verfügung stehen". In die Gesellschaft sollen alle Beschäftigten der TA ausgelagert werden.

Danach sollen die von der TA selbst benötigten Mitarbeiter in die bereits geänderten Abläufe einer schlankeren Organisation "rückverankert" werden. Die Verbleibenden werden umgeschult oder an andere Gesellschaften verleast.

Bei der Rückintegration, hofft Sundt, soll ein Teil der rund 13.000 Beamten durch Aussicht auf mehr Geld oder Karrieremöglichkeiten auf ihren Status verzichten.