Doch Rambus-Alternative für Pentium 4
Intel geht von seiner Linie ab, für den Pentium 4 ausschließlich Rambus-kompatible Chipsätze anzubieten. Nun plant Intel einen Chipsatz herauszubringen, der auch den Betrieb von Pentium 4 mit 133-MHz-SDRAM-Speicher ermöglicht.
Darüber hinaus prüft Intel gerade den Einsatz von DDR-DRAM-Chipsätzen [Double Data Rate DRAM], die gegenüber SDRAM doppelt so schnell sind. Ob DDR-DRAM für den Pentium 4 tatsächlich zum Einsatz kommen wird, ist - zumindest offiziell - noch ungewiss. Der SDRAM-Chipsatz soll in der zweiten Hälfte 2001 verfügbar sein.
Die ursprüngliche Festlegung Intels auf die teuren Rambus-Speicherbausteine war heftig kritisiert worden. Neben den hohen Preisen fürchtete man zum einen, dass Rambus durch die Unterstützung Intels eine monopolartige Stellung einnehmen würde. Zum anderen bezweifelte man, dass für den Rambus-Chipsatz überhaupt genügend Produktionskapazitäten zur Verfügung stehen.
Rambus selbst stellt ja keine Chips her, sondern agiert ausschließlich als Lizenzgeber. Dsa Unternehmen besitzt annähernd 100 Patente auf Speichertechnologien, die es in letzter Zeit zunehmend aggressiv in Lizenzgebühren umzusetzen versucht. Rambus will vor allem sein eigenes Speicherformat RDRAM [Rambus Direct RAM] durchsetzen, das zwar etwas schneller als herkömmliches SDRAM [Synchronous Dynamic RAM] ist, aber den Konsumenten das Fünf- bis Zehnfache kostet.

Aus kürzlich veröffentlichten Intel-Benchmarks geht außerdem hervor, dass zumindest bei Pentium-III-Systemen Rambus-Speicher zu keiner Leistungssteigerung führen.
Für den Pentium 4 erwartet sich Intel mit RDRAM aber nach wie vor die besten Werte. Mit der nun angekündigten Diversifikation hofft Intel, Pentium-4-Systeme auch für niedrigere Preisklassen attraktiv zu gestalten. Intels neues Flaggschiff soll ab Herbst im Handel erhältlich sein.