Streit um VoiceStream-Übernahme
Der politische Streit in Washington um die geplante Übernahme des US-Mobilfunkunternehmens VoiceStream Wireless durch die Deutsche Telekom geht weiter.
Das Weiße Haus sprach sich dabei gegen Versuche von prominenten Senatoren aus, die Transaktion durch zwei neue Gesetze zu unterbinden. Diese würden es ausländischen Telekomkonzernen, die sich zu mehr als 25 Prozent in Staatsbesitz befinden, verbieten, US-Telekommunikationsunternehmen zu kaufen. Die Deutsche Telekom befindet sich zurzeit zu 58 Prozent in Staatsbesitz.
Die Deutsche Telekom AG hatte die Übernahme von VoiceStream für 50,7 Milliarden USD verkündet. Der Aktienkurs der Telekom brach daraufhin am Montag um mehr als zehn Prozent ein. Am Dienstag zog er bis zum Nachmittag leicht um rund zwei Prozent auf rund 50 Euro an.

Spitzenvertreter der Deutschen Telekom und von VoiceStream werden laut "New York Times" in dieser Woche nach Washington kommen, um mit den Aufsichtsbehörden und anderen skeptischen Offiziellen zu sprechen. Die für den Telekommunikationssektor zuständige Aufsichtsbehörde FCC [Federal Communications Commission] will die Übernahme ganz genau unter die Lupe nehmen, betonte ihr Chef, William Kennard.
Die FCC darf zwar keine Telekom-Lizenzen an ausländische Firmen vergeben, die sich zu mehr als 25 Prozent in Staatsbesitz befinden. Ausnahmegenehmigungen sind jedoch möglich, wenn der Kauf in öffentlichem Interesse ist.
Öffentliches Interesse besteht, wenn das Land, in dem die Fremdfirma ihre Sitz hat, Mitglied der Welthandelsorganisation WTO ist. Dies trifft für die Deutsche Telekom zu. Hauptgegner der Transaktion ist der demokratische Senator Ernest F. Hollings. Er wird von 30 Senatskollegen unterstützt.