25.07.2000

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Bildquelle: PhotoDisc

Telekom-Industrie braucht Content

Zu den beinahe täglichen Zusammenschlüssen im Telekom-Sektor kommt nun auch verstärkt die vertikale Konzentration.

Telekom-Unternehmen übernehmen Medien-Konzerne. Die Kombination von technischer Infrastruktur mit Inhalten [Content] in einem Unternehmen gilt als strategische Notwendigkeit. Nach der horizontalen Konzentration wird also die Integration innerhalb der Wertschöpfungskette immer bedeutender.

Jüngstes Beispiel dafür ist der Deal zwischen Telefonica und Endemol. Das spanische Telekom-Unternehmen übernimmt die niederländische Fernseh-Produktionsgesellschaft, die vor allem durch die Fernsehshow "Big Brother" bekannt ist.

Dem haben nun nahezu alle Aktionäre von Endemol zugestimmt. Die Akzeptanz war überraschend groß, 97,4 Prozent der Endemol-Aktionäre befürworteten den Aktientausch. Telefonica erwartete ursprünglich nur eine Zustimmung von 75 Prozent. Der Wert des Tauschangebotes beträgt insgesamt 4,79 Milliarden Euro, das entspricht einer Bewertung der Endemol-Aktien von je 139 Euro.

Telefonica-Chef morgen vor Ablöse

Währenddessen verdichten sich bei Telefonica die Spekulationen über eine mögliche Ablöse von Unternehmenschefs Juan Villalonga. Einen Tag vor der nächsten Verwaltungsratssitzung am Mittwoch berichteten die Wirtschaftszeitung "Expansion" und die Tageszeitung "El Mundo", die Großaktionäre bei Telefonica hätten sich mit dem Konzernchef im Grundsatz darauf verständigt, dass der 47-Jährige seinen Rücktritt von allen Ämtern in dem Unternehmen erklären werde.