Steve Jobs ist heiß auf ATI
Die Affäre begann vergangenen Montag, als Grafikkartenhersteller ATI angekündigte, sein neuester Grafik-Prozessor Radeon werde auch Bestandteil von drei neuen Mac-Modellen sein. Dies geschah drei Tage vor der offiziellen Vorstellung durch Steve Jobs auf der MacWorld.
Die Folge: Führende Apple-Manager - allen voran Steve Jobs - gerieten in Rage. Wochenlange Geheimhaltung aller Details der neuen Apple-Produkte war von ATI frevelhaft durchbrochen worden.
Von ATIs Aussendung in Kenntnis gesetzt, ließ Jobs sofort alle ATI-Produkte aus den Macs entfernen, vermied jede Erwähnung des Radeon-Chips in seiner Präsentation und ließ eine Demonstration des neuen Grafik-Prozessors schlicht streichen.
Die Keynote von Apple-Chef Steve Jobs
auf der MacWorld Expo in New York erfüllte sämtliche Erwartungen
der Apfel-Gemeinde: Neben den - in den letzten Wochen kolportierten
- neuen Rechnern und Peripherie-Geräten gab es noch einige echte
Überraschungen und eine gute Portion des Jobsschen Egos.

ATI spielt Vorfall herunter
ATI war sichtlich bemüht, den Vorfall herunterzuspielen, und gab bekannt, die neuen Radeon-Karten für den Mac würden im September zur Auslieferung kommen, die PCI-Version einige Wochen später.
Die Radeon-Karten von ATI sind mit 32 MB DDR-Memory ausgestattet und sowohl für den Betrieb von Monitoren wie auch Flachbildschirmen geeignet.
Die ATI-Grafikkarten mit Radeon-Chip
unterstützen Auflösungen bis zu 1.920 x 1.440 Pixel. Die
Mac-Edition der Radeon-Karten verfügt darüber hinaus auch über eine
Video-Ausgabemöglichkeit.

ATI-Konkurrenten könnten profitieren
Der Konflikt mit Apple kommt für ATI zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. Zumindest zwei Konkurrenten buhlen derzeit darum, von Apple für die Bestückung seiner Geräte ausgewählt und auf Apples Online-Store angeführt zu werden.
Experten hatten vor kurzem spekuliert, ATI könnte einen Teil seines Mac-Geschäftes an Nvidia verlieren. ATI hatte daraufhin unverzüglich unterstrichen, die Geschäftsbeziehungen mit Apple würden unverändert intensiv bleiben.
