Internet ersetzt Buchverlage
Horror-Autor Stephen King nutzt das Internet erstmals, um Verlage zu umgehen und sich direkt an seine Leser zu wenden.
Der Autor kündigte an, er werde von Montag an sein neues Buch "The Plant" kapitelweise im Internet veröffentlichen. Jeder Fan kann es dann von seiner Site herunterladen.
Kings Verlag Simon & Schuster ist daran nicht beteiligt und somit erstmals von der Veröffentlichung eines größeren Werks eines etablierten Autors vollkommen ausgeschlossen.

Zahlungsmoral und Horror
Stephen King setzt bei dem Experiment voll auf die Zahlungsmoral seiner Fans: Wenn mehr als 75 Prozent aller Leser, die das Kapitel herunterladen, einen Dollar zahlen, will er das Buch weiterschreiben.
Sollte dies nicht geschehen, dann werde er im nächsten Monat aufhören: "Ich weiß nur, dass ich eine verdammt gute Geschichte zu erzählen habe, und wenn Ihr mich bezahlt, dann erzähle ich sie."
Bereits vor wenigen Monaten hatte King neue Wege beschritten, als er das Buch "Riding the Bullet" nur als elektronische Ausgabe veröffentlichte. Dabei war sein Verlag aber am Gewinn noch beteiligt gewesen. Das Buch wurde

Der King als Vorbild
Zwar befindet sich Stephen King als Autor in einer Ausnahmesituation, aber seine Experiment mit freiwilligen Zahlungen dürfte trotzdem ein wichtiger Beitrag in der laufenden Diskussion über Urheberrechte im Internet werden.
Zwar wird in dieser Debatte - die derzeit stellvertretend vor allem um Musik aus dem Netz geführt wird - von allen Seiten immer wieder gefordert, dass neue Wege in der Verbreitung von Inhalten und der Entlohnung der Urheber beschritten werden sollten, aber an konkreten Beispielen oder Ideen mangelt es bisher.
Außerdem könnten viel versprechende Ansätze wie Fatbrains "eMatter"-Programm, bei dem Autoren für Text-Downloads jeweils kleinere Beträge gutgeschrieben bekommen, durch Kings prominentes Vorbild neuen Schwung erhalten.
