Baan im achten Quartal in Folge mit Verlust
Der angeschlagene niederländische Softwarekonzern Baan hat nach vorläufigen Berechnungen im achten Quartal in Folge einen Verlust verzeichnet.
Baan teilte heute mit, das Unternehmen werde für das zweite Quartal 2000 wahrscheinlich einen operativen Verlust von bis zu 103,1 Millionen Euro - entsprechend 32 bis 36 Cents je Aktie - ausweisen.
Der Umsatz werde zwischen 74 und 85 Millionen Euro liegen, nach 112 Millionen Euro im ersten Quartal 2000. Finanzchef Rob Ruijter sagte: "Unglücklicherweise übt die abwartende Haltung über die Zukunft des Unternehmens Druck auf die Umsätze aus."

Nach Einschätzung von Analysten will Baan mit diesem düsteren Bild die Aktionäre erneut drängen, das Übernahmeangebot der britischen Invensys-Gruppe anzunehmen.
Der Vertreter einer wichtigen Aktionärsgruppe [mit 21 Prozent der Baan-Anteile], Ernst Sonneveldt, sagte aber, die Gruppe wolle sich zunächst mit Invensys treffen, bevor sie über den Verkauf ihrer Aktien entscheide. Invensys habe dem Treffen zugestimmt, fügte er hinzu.
Invensys hatte für je Baan-Aktie 2,85 Euro angeboten. Sie hatte aber das Offert zu der Bedingung geknüpft, dass sie mindestens 95 Prozent der Baan-Aktien erhalten werde. Bis zur ursprünglichen Frist des Angebots am 19. Juli hatten allerdings eine große Zahl der Baan-Aktionäre ihre Titel an Invensys nicht zum Kauf angeboten. Invensys hatte daraufhin das Offert verlängert.