CNET kauft ZDNet
CNET will für 1,6 Milliarden Dollar ZDNet übernehmen und damit seine starke Position in den Bereichen IT-News und Shopping erheblich ausbauen. Mit den Ziff-Davis-Publikationen "Computer Shopper", "Smart Planet" und "ZDNet" bedeutet dies für CNET einen erheblichen Substanzgewinn.
Den Plänen zufolge soll CNET-Chef Shelby Bonnie unverändert CEO bleiben, Ziff-Davis-CEO Dan Rosensweig soll nach der Übernahme Präsident werden. Als COO [Chief Operating Officer] ist der bisherige CNET-Präsident Richard Marino vogesehen.
Die formale Zustimmung der Aktionäre steht zwar noch aus, doch beide Seiten gehen davon aus, dass die Übernahme bis Ende des Jahres abgeschlossen ist.
Insgesamt 35 Prozent der Anteile
sollen nach der Übernahme bei den Ziff-Davis-Aktionären
verbleiben, davon 17 Prozent beim größten Ziff-Davis-Aktionär
Softbank. Damit entsteht ein Unternehmen mit 1.600 Mitarbeitern und
einem prognostizierten Umsatz für 2001 von rund 500 Millionen
Dollar.


Europa und Asien im Visier
CNET kann derzeit aus seinen vollen Taschen die nötigen Investitionen bei ZDNet begleichen, soweit der Vorteil für Softbank. "Wir begrüßen dieses Vorhaben ausdrücklich", meint denn auch Softbank-Präsident Masayoshi Son
Andererseits verfügt CNET, das unter anderem den IT-Newsdienst "news.com" betreibt, zwar über eine anerkannt starke Position in den USA, zeigt in Europa und Asien hingegen klare Schwächen.
Mit dem Einstieg bei ZDNet verbessert sich diese Bilanz für CNET ganz erheblich. CNET hatte bereits im vergangenen Jahr zehn Unternehmen übernommen, darunter den Preisvergleich-Anbieter "MySimon".
16,6 Millionen Besucher monatlich
Derzeit haben die Websites der beiden Unternehmen in Summe monatlich rund 16,6 Millionen Besucher und besetzen damit weltweit die respektable achte Stelle.
Ob der Deal auch für den Wettbewerb und Meinungsvielfalt eine gute Sache sein wird, steht freilich auf einem anderen Blatt. CNET jedenfalls betont, dass die Marktüberlappung der beiden Unternehmen lediglich 25 Prozent beträgt.
Ziff-Davis hatte sich erst unlängst von seinem Veranstalter-Segment getrennt, welches die größte Technologiemesse "Comdex", die "Networld+Interop" und "Seybold Seminars" umfasste.