Rekordgewinne in der IT-Industrie
Microsoft erzielte im Geschäftsjahr 1999/2000 [bis 30. Juni] einen Rekordgewinn von 9,42 Milliarden USD. Das ist eine Steigerung gegenüber dem Vorjahresergebnis um 20 Prozent. Der Umsatz kletterte um 16 Prozent auf 22,96 Milliarden USD.
Finanzchef John Connors erklärte den Zuwachs mit dem Comeback im asiatischen Raum und erheblichen Umsatzsteigerungen im Verbraucherbereich.
Allerdings stagnierte der Umsatz im Schlussquartal mit 5,80 Milliarden USD [Vorjahres-Vergleichszeitraum: 5,76 Mrd. USD]. Microsoft steigerte aber die Profitabilität und konnte den Quartalsgewinn um rund zehn Prozent auf 2,41 Milliarden USD erhöhen.
Das Ergebnis pro Aktie betrug im zweiten Quartal dieses Jahres 0,44 USD nach 0,40 USD im Vorjahresquartal. Damit übertrafen die Redmonder die Analysten-Erwartungen um 0,2 USD.
Für das nächste Quartal bremste Connors aber die Erwartungen.
MSN als weiterer Wachstumsbringer
Microsoft gab sich im Hinblick auf das kurzfristige
Unternehmens-PC-Wachstum vorsichtig, doch sieht man enorme
Möglichkeiten für die Windows-2000-Serversoftware im Firmenbereich.
Microsoft betonte auch das starke Wachstum des Internet-Dienstes
MSN. MSN ist jetzt auf 33 Märkten und in 17 Sprachen erhältlich. Am
14. September soll außerdem der Verkauf von Windows Me beginnen und
für weitere Wachstumsimpulse sorgen.

17 Prozent mehr Umsatz bei Apple
Auch Apple steigerte im abgelaufenen Quartal den Umsatz [um 17 Prozent auf 1,83 Milliarden USD] und das operative Ergebnis. Grund ist vor allem der Zuwachs im Geschäft mit mobilen Computern. Das Ergebnis pro Aktie [ohne Berücksichtigung des Verkaufs von AMR Holdings] übertraf mit 0,45 USD knapp die Analysten-Prognosen [0,44 USD]. Der Reingewinn ist aber auf 200 Millionen USD gesunken [203 Millionen USD]. Im Vorjahr konnten allerdings hohe Erlöse aus Beteiligungsverkäufen verbucht werden.
Im mit 1. Juli beendeten Neunmonatsabschnitt setzte Apple 6,1 Milliarden USD [gegenüber 4,8 Milliarden USD] um und verdiente dabei 616 Millionen USD [490 Millionen USD].
Umsatzbringer PowerMAC
Steve Jobs erklärte, dass bisher 3,7 Millionen iMacs ausgeliefert
wurden. Laut CFO Fred Anderson liegt Apple damit aber unter den
eigenen Erwartungen. Die Umsatzsteigerung ist vor allem auf die
starke Nachfrage nach PowerMac-Modellen zurückzuführen.

Alternative zu Rambus
Auch Intel berichtete ein Rekordeinkommen von 8,3 Milliarden USD. Das ist eine Steigerung von 23 Prozent gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres. Der Verdienst beträgt 50 Cents pro Aktie. Das ist angesichts von Lieferschwierigkeiten und zunehmender AMD-Konkurrenz ein überraschend positives Ergebnis.
Zudem wurde bekannt, dass der Pentium 4 möglicherweise auch mit einem Alternativ-Speicher zum Rambus-Chip ausgestattet wird.
RealNetworks wieder mit Gewinn
RealNetworks kehrte im zweiten Quartal 2000 in die Gewinnzone
zurück und übertraf damit ebenfalls die Erwartungen der Analysten.
Der Gewinn stieg auf 10,6 Millionen USD [ohne Berücksichtigung der
Netzip-Übernahmen] nach einem Verlust im entsprechenden
Vorjahreszeitraum von 500.000 USD. Der Gewinn pro Aktie beträgt
sechs Cents. RealNetworks sieht sich aber einer stärkeren Konkurrenz
durch Microsoft ausgesetzt. Seit kurzem steht die Endversion des
Media-Players 7 zum Download bereit.

