Sheriff will Gefängnisinsassen im Netz zeigen
Der "härteste Sheriff der USA", Joe Arpaio, will die Insassen eines Gefängnisses im Bezirk Maricopa im Internet zeigen. Über zwei Videokameras im Gebäude sollen die Inhaftierten ab kommender Woche weltweit zu sehen sein, Webadresse ist noch keine bekannt. "Das wird erzieherisch wirken", meint der umstrittene Gesetzeshüter, der 1992 von einem Boulevard-Magazin zum unnachsichtigsten Sheriff der Nation gekürt worden war.
"Es wird eine Abschreckung sein." Die Männer, die mit Prostituierten aufgegriffen würden, könnten künftig ihren Ehefrauen durch die Kamera zuwinken, erklärte Arpaio.
Menschenrechtler kritisierten Arpaios Pläne: "Sheriff Joe vergisst offenbar, dass viele der Menschen in seiner Obhut nicht einmal verurteilt sind", protestierte Eleanor Eisenberg von der Bürgerrechtsorganisation Arizonas. "Sie ins Internet zu stellen, wo sie alle Welt sehen kann, ist eine nicht gerechtfertigte Verletzung ihrer Privatsphäre." Wegen angeblicher Misshandlung Gefangener wurde bereits mehrfach gegen die Haftanstalten unter Arpaios Verantwortung ermittelt.
Sheriff Arpaio wurde mit seinen harten Methoden landesweit bekannt. So brachte er Insassen seiner Gefängnisse in drückend heißen Zelten unter, ließ sie in pinkfarbener Unterwäsche herumlaufen oder schickte an den Füßen gefesselte Häftlingsgruppen zum Unkrautjäten. Er hat Pornofilme und Männermagazine aus den Zellen verbannt - und auch Kaffee.