Website gedenkt Holocaust-Opfern
Die Namen von bisher 14.000 Holocaust-Opfern sind auf der neuen Website "www.holocaust.at" abrufbar. "Das Projekt ist ein Versuch, den Holocaust zu visualisieren", so der Initiator Andreas Teltscher. Ziel sei es, möglichst viele Namen von Holocaust-Opfern zu erfassen und sichtbar zu machen.
In Anlehnung an den jüdischen Feiertag zum Gedenken an den Holocaust, "Yom ha'shoah", hätten sie die Idee der Verlesung von Namen von Holocaust-Opfern aufgegriffen und versucht, diese auf die neuen Medien zu übertragen, so der Initiator weiter. Auf der Site werden Namen von Holocaust-Opfern in alphabetischer Reihenfolge in einer Endlosschleife ein- und ausgeblendet.
Die Bedeutung der Namen ergebe sich aus dem Anspruch der Nazis, die Juden zu vernichten und somit ihre Namen aus der Erinnerung zu streichen. "Um sich an eine Person zu erinnern, muss man ihr einen Namen geben. Diese Namen möchten wir im Internet visualisieren", erklärt Teltscher.
60.000 österreichische Holocaust-Opfer
Die Website sei jedoch keine biografische Opferdatenbank und auch
kein wissenschaftliches Unterfangen, sondern ein künstlerisches
Visualisierungsprojekt, betont Teltscher. Gerade das World Wide Web
eigne sich besonders für diese Form der Sichtbarmachung. Das Projekt
verstehe sich darüber hinaus als "work in progress", das niemals
abgeschlossen sein werde, weil es nie mehr möglich sein wird, alle
Namen von Holocaust-Opfern zu erforschen. "Wir wären schon
zufrieden, wenn wir alle Österreicher hätten. Das sind 60.000", so
Teltscher. Das Projekt ist nicht kommerziell und wird von einer
Medien- und Kommunikationsfirma betreut. In naher Zukunft soll es
auch als fixe Installation in Museen und an historisch relevanten
Plätzen gezeigt werden.
