Bangemanns Wechsel zu Telefonica
Der Wechsel des früheren deutschen EU-Kommisars Martin Bangemann zum spanischen Telekom-Konzerns Telefónica ist angeblich auf unbestimmte Zeit verschoben worden.
Wie die Madrider Wirtschaftszeitung "Expansion" am Samstag berichtete, will das Unternehmen zunächst einmal abwarten, bis die Zukunft des umstrittenen Telefónica-Präsidenten Juan Villalonga geklärt ist.
Der frühere FDP-Vorsitzende hätte eigentlich bereits vor einem Jahr in den Verwaltungsrat des größten spanischen Konzerns aufgenommen werden und als Berater Villalongas arbeiten sollen. Dies löste damals großen politischen Wirbel aus, weil bei der Bekanntgabe des Wechsels die Amtszeit Bangemanns bei der EU-Kommission offiziell noch nicht abgelaufen war. Der Arbeitsbeginn des Ex-Kommissars bei Telefónica wurde daher auf Juli dieses Jahres verschoben. Die Zeitung berichtete nun: "Beim Telekom-Anbieter weiß niemand
etwas von Bangemann." Es sei auch nicht zu erwarten, dass der ehemalige deutsche Wirtschaftsminister bei der nächsten Sitzung des Verwaltungsrats in zwei Wochen in das Gremium aufgenommen werde. Bangemann arbeite auch noch nicht als Berater für Telefónica. Für das Unternehmen hätten derzeit die Wirren um den Konzernchef Vorrang. Die Madrider Börsenaufsicht führt Ermittlungen gegen Villalonga. Der Telefónica-Chef soll bei einem privaten Aktiengeschäft von Insider-Informationen profitiert haben.
