Großes Echo bei IT-Green-Card
Rund 15 000 Computerspezialisten aus aller Welt haben sich in den vergangenen Wochen nach der Green-Card-Aktion der deutschen Bundesregierung erkundigt.
Allein aus Indien und Pakistan meldeten sich 4.500 IT-Spezialisten, berichtete die Zentralstelle für Arbeitsvermittlung [ZAV] am Freitag in Bonn. Mit dem Thema Green Card wollte sich am selben Tag auch der Bundesrat in Bonn befassen. Die ZAV sei darauf vorbereitet, hieß es.
Nach der Zustimmung des Bundesrates werden die Arbeitsämter die Green Cards vom 1. August an erteilen. Mit dieser Genehmigung können IT-Spezialisten aus Nicht-EU-Ländern für fünf Jahre in Deutschland arbeiten. Voraussetzung ist ein entsprechendes Hochschulstudium oder ein vereinbartes Jahresgehalt von mehr als 100.000 Mark [etwa 700.000 ATS]. Vorgesehen ist die Erteilung von 10.000 Arbeitserlaubnissen. Bei weiterem Bedarf kann diese Zahl auf 20.000 erhöht werden.
Nach den Angaben stieß die Green-Card-Initiative auch in den osteuropäischen Ländern auf großes Interesse. Selbst aus den USA seien mehr als 100 E-Mails gekommen, hieß es. Um diese Fachleute an Betriebe der deutschen Wirtschaft zu vermitteln, habe die Bundesanstalt für Arbeit im Internet eine Börse unter "arbeitsamt.de" eingerichtet. Dort könnten die Computerexperten sehr differenziert und strukturiert ihre Fähigkeiten und Erfahrungen präsentieren.

Das Spektrum reiche vom allgemeinen Programm-Know-how über Projektmanagement bis zur Systembetreuung. In der Börse präsentierten sich bereits 2.700 Bewerber aus etwa 100 Ländern. 42 Prozent der IT-Experten käme aus Osteuropa, der Bewerberanteil aus Asien sei hingegen nur halb so hoch. Der Anteil der Frauen an der Gesamtzahl sei mit zehn Prozent gering. 55 Prozent der Bewerber seien jünger als 30 Jahre. Die Bewerberzahl steige täglich um mehr als 150 Leute.