Das Chip-Imperium schlägt zurück
Der Speicher-Designer Rambus scheint momentan vom Pech verfolgt: Zeitgleich wurden Intel-Benchmarks publiziert, nach denen Rambus' umstrittenes Flagschiff RDRAM schlechter abschneidet als Standard-Speicherbausteine [PC 133 Memory] und kursieren in Asien Meldungen über eine drastische RDRAM-Produktionsreduzierung bei NEC - die NEC heute dementierte.
Vor allem, dass ausgerechnet Intel, mit dem Rambus zusammen Druck auf die Industrie ausgeübt hatte, um das Speicherformat RDRAM durchsetzen, nur zwei Tage nach den ersten indirekten Bestätigungen, dass die wichtigsten Chip-Hersteller eine Kartellklage gegen Rambus einbringen wollen, diese Ergebnisse veröffentlicht, ist ein merkwürdiges Zusammentreffen.

Zwar sagte ein Intel-Sprecher, dass erst zusammen mit dem kommenden Pentium 4 die Leistungsfähigkeit von RDRAM voll zur Geltung kommen würde.
Aber einen komischen Beigeschmack hat die öffentliche Präsentation der Schwächen des bisherigen Partners dennoch, war doch bisher gerade von Intel immer wieder beteuert worden, dass RDRAM seinen relativ hohen Preis wegen seiner Geschwindigkeit wert wäre.
Ob es sich um einen Zufall handelt oder die Stimmung in der gesamten Halbleiterindustrie sich gegen Rambus gewandt hat und Intel eine Absetzbewegung einleiten will, bleibt abzuwarten.