Kartellverfahren gegen Rambus bahnt sich an
Für den Chipdesigner Rambus, der zuletzt durch die Einwilligungen von Hitachi und Toshiba, Lizenzgebühren für die Produktion von SDRAM, DDR-SDRAM und anderen Produkten zu entrichten, auf dem Weg zum sicheren und anhaltenden ökonomischen Erfolg zu sein schien, bahnen sich Schwierigkeiten an.
Nachdem Rambus auch von einem Speicherchip-Kunden [Sega] Lizenzgebühren verlangt, ist offensichtlich der Punkt ereicht, an dem sich die Chiphersteller und deren Industriekunden offen gegen Rambus wenden und ein Kartellverfahren gegen das Unternehmen vorbereiten.
Rambus besitzt annähernd 100 Patente auf Speichertechnologien, die es in letzter Zeit zunehmend aggressiv in Lizenzgebühren umzusetzen versucht. Dazu übt Rambus zusammen mit Intel starken Druck auf Chiphersteller und deren Kunden aus, das bislang vergleichweise teuere RDRAM einzusetzen.

Zeit der Anwälte
Bislang gibt es zwar keine offiziellen Erklärungen der Chipindustrie, aber unter der Hand und in Andeutungen bestätigen Beteiligte die Vorbereitung der Kartellklage.
Außerdem gehen Analysten davon aus, dass der Industrie nach der Rambus-Klage gegen Sega, die die Forderungen potenziell fast auf die ganze Hardware-Branche ausweitet, auch keine andere Wahl bleibt, als in die Offensive zu gehen.
Rambus hatte zudem angekündigt, konkret auch von Samsung, Hyundai, NEC, Micron, IBM, Infineon und weiteren Chipherstellern Lizenzgebühren einzuklagen, sodass die Fronten recht klar abgesteckt sind.