09.07.2000

BOOM

UMTS-Gewinner sind die Netzwerkausrüster

Die wahren Profiteure des UMTS-Booms sind für Branchenkenner nicht die Telefongesellschaften, sondern die Netzwerkausrüster.

Unternehmensberater glauben, dass in zwei bis drei Jahren allein in Europa 100 Millionen Handynutzer im Internet surfen.

Der Gesamtmarkt für den Ausbau der Netzwerkkapazitäten wird nach Meinung von Marktforschungsunternehmen bei 200 Milliarden US-Dollar liegen.

Wenn die Lizenzen teuer versteigert werden, müsse der Netzausbau ebenfalls rasch vorankommen, urteilte der Technologie-und Internetanalyst André Jäkel von der BHF-Bank.

Im Gegensatz zu den Ausrüstern der Telekom-Branche sieht die Zukunft für die Telekombetreiber nach Meinung von Experten nicht ganz so rosig aus:

Um den Anschluss an die Zukunft nicht zu verpassen, müssten die Telefongesellschaften bei der Versteigerung mitbieten, weil sie sonst Wettbewerbsnachteile erlitten. Diese seien langfristig teurer und gefährlicher als die jetzigen Investitionen, kommentierte die Londoner Rating-Agentur Moody's.

Auch die britische Investmentbank Schroder Salomon Smith Barney hat jüngst den europäischen Telekommunikationssektor auf "untergewichten" herabgestuft. Schroder begründete den Schritt in London mit den hohen Preisen für die zur Versteigerung anstehenden UMTS-Lizenzen in Europa.