Yahoo! drohen sinkende Werbeeinnahmen
Vor der für Dienstag erwarteten Veröffentlichung der Quartalszahlen hat auch Yahoo! mit der anhaltender Skepsis über die Zukunft der Internet-Branche zu kämpfen.
Andrea Williams Rice, Analystin bei "Deutsche Banc Alex Brown" begründete eine Herunterstufung des von ihr allerdings immer noch zum Kauf empfohlenen Titels damit, dass auch eine so populäre Adresse wie Yahoo nicht gegen sinkende Werbeeinahmen gefeit sei.
Da viele der zu den Werbekunden von Yahoo gehörenden Online-Firmen in den vergangenen Monaten sehr viel Geld ausgegeben hätten, müssten sie bei den Werbeausgaben auf die Bremse treten, hieß es in Analystenkreisen.
Die Werbezurückhaltung in Internet
traf bereits andere Unternehmen der Branche. Das im Vergleich zu
Yahoo deutlich kleinere Portal NBC Internet warnte im Mai, dass der
Umsatz vor allem wegen nicht erfüllter Hoffnungen im
Anzeigengeschäft hinter den Erwartungen zurückbleiben wird. Der Kurs
der Yahoo-Aktie litt seit Jahresbeginn bereits erheblich unter den
Folgen der Internet-Skepsis und halbierte sich von seinem Anfang
Januar erreichten Höchststand von 250 Dollar.

Grenzen des Wachstums
Angesichts dieser Situation sei das Kursniveau des Unternehmens als deutlich hoch zu bewerten. Dazu komme, dass sich Internet-Pionier Yahoo wegen seiner Größe allmählich auf ein verlangsamtes Wachstum einstellen müsse.
Auch wenn Yahoo auf deutlich mehr Nutzer zählt als seine Mitbewerber und deshalb für Anzeigenkunden besonders attraktiv sein dürfte, rechnen amerikanische Analysten damit, dass sich das Unternehmen dem Rückgang nicht ganz entziehen kann.
Yahoo gehört allerdings immer noch zur selteneren Gattung jener Online-Unternehmen, die schwarze Zahlen schreiben.
Die kommenden Monate
würden eine zunehmend große Herausforderung für Yahoo darstellen,
heißt es in New York. Bob Walberg, Analyst bei Briefing.com sieht in
den Yahoo-Umsätzen eine Schlüsselkennzahl für das gesamte Geschäft
mit der Werbung im Internet, in dem gerade die wegen hoher Verluste
zunehmend skeptisch beäugten Online-Unternehmen zu den wichtigen
Werbekunden gehören.
