Microsoft verzichtet auf Telewest-Kontrolle
Microsoft hat nach Angaben der EU-Kommission zugestimmt, seine Investition an der britischen Kabelgesellschaft Telewest auf eine Minderheitsbeteiligung zu begrenzen.
Die Kommission teilte heute in Brüssel mit, Microsoft verzichte darauf, gemeinsam mit der Liberty Media Group Telewest zu kontrollieren. Die Kommission werde dementsprechend in der Sache keine weiteren Schritte unternehmen.
Microsoft wollte ursprünglich durch den Erwerb eines Anteils von 23,7 Prozent an Telewest zusammen mit der US-Firma Liberty Media die Kontrolle über der britischen Gesellschaft übernehmen.

MS übt Verzicht
Die Kommission erklärte, in der britischen Kabelindustrie gebe es bereits eine hohe Konzentration. Telewest ist die zweitgrößte Gesellschaft hinter NTL.
"Microsoft könnte bei einer gemeinsamen Kontrolle [mit Liberty] von Telewest technologische Entscheidungen in der Digitalkabel-Industrie in Großbritannien bestimmen", hieß es in der Mitteilung der Kommission weiter.
Dies würde zu höheren Preisen führen. Nach der Einigung werde Microsoft wie geplant 23,7 Prozent an Telewest halten dürfen.
Microsoft habe aber zugestimmt, alle strukturellen Kontakte mit Liberty Media abzubrechen. Außerdem habe Microsoft auf die Rechte verzichtet, auf Entscheidungen von Telewest Einfluss zu nehmen.
Die Kommission hatte eine ausführliche Prüfung der Microsoft-Pläne im März wegen Bedenken über die Auswirkung der geplanten Beteiligung auf den britischen Kabel-Industrie eingeleitet. Microsoft wurde danach aufgefordert, Vorschläge zu unterbreiten, wie die Bedenken der Kommission ausgeräumt werden können.