Pädagoge entwickelt Kinder-Tastatur
Der deutsche Volksschulpädagoge Rüdiger Schlicht hat einen neuen Weg gefunden, Kinder spielerisch an das Alphabet heranzuführen. Er nutzt die Computerbegeisterung der Fünf- bis Sechsjährigen und entwickelte eine eigene Kinder-Tastatur.
Durch das spielerische Tippen auf den Tasten lernen die Buben und Mädchen ganz automatisch Lesen und Schreiben, ist Schlichts Theorie. Seine Idee hat der 60-Jährige am Münchener Patentamt ins Musterregister eintragen lassen. "Etwas Vergleichbares gibt es in ganz Deutschland nicht."
Kind muss grapschen
Schon im Kindergarten könne man das Computertastenfeld einsetzen, versichert der Pädagoge, der an der Katholischen Universität Eichstätt unterrichtet. "Das Kind soll grapschend etwas tun."
Große Tasten, kleine Finger
Sein Tastenfeld ist etwa doppelt so groß wie bei einer üblichen Computertastatur und steht schräg auf dem Tisch. Die einzelnen Tasten sind drei mal drei Zentimeter groß. Sie sind berührungsempfindlich, nach dem Alphabet angeordnet und tragen Symbole: Aal steht für A, Zebra für Z. "Drei Kinderfingerchen haben auf einer Taste Platz."
Die Symbole sind auf eine Folie aufgepresst. Schritt für Schritt lernen die Kinder den Umgang mit dem Computer und mit der Schrift, bis sie schließlich nach etwa einem Jahr bei der Tastatur angelangt sind, wie sie Erwachsene benutzen. Auf den nachfolgenden Folien fallen erst die Symbole weg, dann kommen Zahlen hinzu.
Good ol' IBM-"Klack"-Tastatur nichts für Kids
Die handelsübliche Tastatur enthalte zu viele Details, die für Kinder unwichtig seien. "Sie wurde von Erwachsenen für Erwachsene entwickelt."
Kanada als Computer-Idol
Mitgebracht hat der 60-Jährige seine Idee aus Kanada. Dort wird der Computer sehr viel mehr im Unterricht eingesetzt. "Jedes Klassenzimmer hat 20 Steckdosen im Boden, schon Fünfjährige holen sich Bilder aus dem Internet."