Regierung bilanziert Liberalisierung
Heute präsentierte die Bundesregierung den "Wirtschaftsbericht Österreich 2000" und zog dabei auch Bilanz über die Telekom-Liberalisierung. In Österreich wurden bisher 63 Konzessionen für Sprachtelefonie-Dienste über Festnetz, vier GSM-Mobilfunklizenzen und 59 Mietleitungskonzessionen vergeben.
Am 10. Juli werden die Frequenzen für die dritte Mobilfunkgeneration UMTS [Universal Mobile Telecommunications System] ausgeschrieben. Die bestehenden vier österreichischen Mobilfunkbetreiber Mobilkom, max.mobil, One und tele.ring werden sich aller Voraussicht nach bewerben. In Österreich sollen vier bis sechs UMTS-Lizenzen versteigert werden.
In den Niederlanden findet die UMTS-Lizenzversteigerung schon am 6. Juli statt. Von der zweiten UMTS-Auktion in Europa erhofft sich die niederländische Regierung einen Erlös von neun Milliarden Euro für Schuldentilgung im Staatshaushalt. Von Analysten werden diese Erwartungen aber als zu hoch angesehen. Um die fünf Lizenzen bewerben sich insgesamt acht internationale Bietergruppen. Die aussichtsreichen sind:

Laut "Wirtschaftsbericht" bringt die Liberalisierung der so genannten "Netzwerkindustrien" Vorteile für Konsumenten und Wirtschaft.
Besonders anschaulich wird die Expansion des Telekommarktes bei der Zahl der Internet-Anschlüsse: Ende 1999 wies Österreich eine Internet-Verbreitung von rund 39 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren auf. Das sind 2,5 Millionen User. Damit belegt Österreich hinter Finnland und Schweden [45 Prozent] den dritten Platz in Europa.
Internet ist auch beim G7-Treffen der Finanzminister in Fukuoka [Japan] am kommenden Samstag ein zentrales Thema. Bei der Besteuerung des Internet-Handels gibt es zwischen den USA und Europa unterschiedliche Positionen. So lehnen die USA neue Internet-Steuern ab, wogegen die EU-Kommission kürzlich die Einhebung der Mehrwertsteuer beim Internet-Handel mit Software, Videos und Musik vorschlug.
