05.07.2000

MEGAMERGER

Bildquelle:

Telekom vor Übernahme von Cable & Wireless

Die Einkaufstour der Deutschen Telekom geht weiter. Cable & Wireless [UK] steht kurz vor der Übernahme durch die Telekom, berichteten die Magazine "Focus-Money" und "Telebörse".

Der Börsenwert von Cable & Wireless beträgt derzeit etwa 50 Milliarden Euro.

Finanziell gerüstet ist die Deutsche Telekom durch die jüngste Global-Anleihe mit einem Volumen von rund 15 Milliarden Euro, die größte Unternehmensanleihe aller Zeiten.

Als zusätzliches Indiz wird die Neuorganisation der Telekomführung gesehen. Demnach ist der bisherige Netz-Vorstand Gerd Tenzer als Vorstand von T-Phone vorgesehen, die Fest- und Datennetze sowie Auslandsbeteiligungen zusammenfasst. Damit würden Tenzer auch direkt die Netze von Cable & Wireless unterstehen.

"No Comment"

Allerdings ist vor dem 19. Juli mit keiner Entscheidung zu rechnen. Bis dahin dauert die nach dem dritten Börsengang verordnete Ruhefrist der Telekom an. Innerhalb dieses Zeitraumes darf sie keine "gößeren Schritte" unternehmen.

Bereits im vergangenen Jahr kaufte die Telekom das britische Mobilfunkunternehmen One2One, an dem Cable & Wireless einen 50-Prozent-Anteil hielt.

Ein Telekom-Sprecher wollte die aktuellen Meldungen nicht kommentieren: "Wir beteiligen uns nicht an Spekulationen über unser Unternehmen." Er wies aber auch darauf hin, dass die von der Börsenaufsicht verlangte Ruhefrist rund vier Wochen beträgt und somit kein genauer Termin für deren Ende vorgegeben ist.

Auch Cable & Wireless wollte sich zu den Spekulationen nich äußern.

Milliarden-Investitionen in der Slowakei

Der slowakische Minister für Transport, Postwesen und Telekommunikation, Jozef Macejko, kündigte dabei an, dass die Telekom für eine Milliarde Euro 51 Prozent an ST übernehmen werde. Der Vertrag soll am 17. Juli offiziell unterzeichnet werden.

Gleichzeitig verpflichtetet sich die Deutsche Telekom, in den kommenden drei Jahren nochmals eine Milliarde Euro in ST zu investieren und das Telefonnetz bis 2004 zu digitalisieren. Vor dem Hintergrund dieses Einstiegs sicherten auch die öffentlichen slowakischen Medien zu, ihre Schulden bei ST zu begleichen.