Weltweit größter Quantencomputer realisiert
Rechnen mit Qubits
Laut der Zeitschrift "Physical Review" gelang es deutschen und amerikanischen Forschern, den weltweit ersten Quantencomputer mit fünf Quanten-Bits [Qubits] zu realisieren und erste Testrechnungen erfolgreich auszuführen.
Der derzeit größte Quantencomputer hat zwar im Vergleich zu konventionellen Elektronenrechnern eine sehr bescheidene Rechenleistung, er stellt jedoch einen bedeutenden Beitrag auf dem Weg zu größeren Quantencomputern dar.
Kernresonanz als Schlüssel
Der Forschergruppe, bestehend aus Wissenschaftlern der TU München, der Universität Frankfurt, der Bruker Analytik GmbH und der Harvard University, der es nun gelang, mit Hilfe der NMR-Spektroskopie einen Quantencomputer mit fünf Qubits zu realisieren, gehört Dr. Steffen Glaser, Professor für Organische Chemie der TU München, an. Die Wissenschaftler nutzten die kernmagnetische Resonanz einer eigens für diesen Zweck synthetisierten chemischen Verbindung mit fünf gekoppelten Kernspins.
Erschienen ist der Original-Artikel in der Zeitschrift "Physical Review" ["Approaching Five-Bit NMR Quantum Computing", Vol. 62, Issue 1, July
Absehbarer Generationenwechsel?
Quantencomputer könnten in Zukunft die herkömmlichen Rechner mit Silizium-Chips ablösen und ungleich höhere Rechenleistungen erbringen.
Im Gegensatz zu Bits, die nur die zwei Zustände 0 oder 1 haben können, befinden sich die Qubits in einem Mischzustand aller möglichen Werte.
Quantensprünge
Durch die Ausnutzung von Quanten-Effekten könnten Rechnungen möglich werden, die bisher als praktisch unlösbar galten.
Voraussetzung dafür ist allerdings, dass es gelingt, Quantencomputer mit einer weitaus größeren Anzahl an Qubits [etwa 100 bis 1.000] zu realisieren.
