Telekom Austria verliert Industriekunden
Drei Viertel aller österreichischen Industrieunternehmen telefonieren bereits über einen alternativen Netzbetreiber. Im Vorjahr waren es noch 55 Prozent.
Die Hälfte der Unternehmen setzt dabei gleichzeitig auf die Telekom Austria und alternative Netzbetreiber. Nur noch 24 Prozent telefonieren ausschließlich über den Ex-Monopolisten.
Insgesamt ist der Telefonmarkt durch eine hohe Beweglichkeit gekennzeichnet. Heuer wechselten bereits 56 Prozent der heimischen Firmen ihren Telefonanbieter. Davon sind 85 Prozent von der Telekom Austria zu einem alternativen Betreiber gewechselt. Auch unter den Privatanbietern herrscht große Konkurrenz. So überlegen 32 Prozent der Unternehmen, von einem alternativen Netzanbieter zu einem anderen zu wechslen.
Behaupten kann sich die Telekom Austria vor allem bei der Produktqualität. Nach Einschätzung der Industriekunden haben die Privaten aber beim Preis-Leistungsverhältnis und bei der Abrechnungstransparenz die Nase vorn.
Studie von Arthur D. Little
Zu diesem Ergebnis kommt eine heute veröffentlichte Studie des
Unternehmensberaters Arthur D. Little. Grundlage ist eine Umfrage,
bei der im Mai 537 Mitglieder der Sektion Industrie in der
Wirtschaftskammer Österreich Fragebögen ausfüllten.

UTA größter Alternativ-Anbieter
Von den alternativen Netzbetreibern konnte die UTA mit 30 Prozent
den größten Marktanteil erobern, gefolgt von tele.ring mit 18
Prozent, CyberTron mit elf Prozent, European Telecom mit zehn
Prozent, tele2 mit sechs Prozent, RSLCom mit fünf Prozent sowie
Teleforum und Netnet mit je drei Prozent.

Mobilkom weit vorne
Bei den Mobilfunkanbietern dominiert die Mobilkom [A1] mit 68
Prozent, zehn Prozent telefonieren über das D-Netz der Mobilkom.
max.mobil liegt mit 15 Prozent auf dem zweiten Platz, gefolgt von
One mit fünf Prozent.

Daten, Dienste, Leistungen
Bei den Datendiensten ist die Telekom-Austria-Tochter Datakom mit 55 Prozent Marktführer, gefolgt von UTA mit zwölf Prozent, Nummer drei ist Nextra [Magnet] mit sieben Prozent. Generell nützen 51 Prozent der österreichischen Industrieunternehmen Datendienste, 85 Prozent haben einen Internet-Anschluss.
Internet
Bei den Internet-Anbietern führt ebenso die
Telekom-Austria-Tochter [A-Online], gefolgt von KPNQwest [Eunet],
Netway, Nextra und UTA, die gemeinsam einen Marktanteil von 55
Prozent haben.

Große Unternehmen sparen mehr
Die Einsparungen seit der Liberalisierung auf dem Telefonanbieter-Markt sind dabei in Betrieben mit mehr als 50 Mitarbeitern am deutlichsten.
Durchschnittlich hat ein Industrieunternehmen Telefonkosten von 531 Euro pro Mitarbeiter und Jahr. Davon werden 385 Euro für Festnetz- und 146 Euro für Mobiltelefonie ausgegeben. Gegenüber 1999 sparten die Unternehmen 23 Prozent der Ausgaben für Festnetztelefonie.
Neue Wünsche
Die neuen Dienste und Anbieter lassen aber auch neue Wünsche
entstehen. Eine gleiche Telefonnummer für Fest- und Mobilnetz wird
ebenso gefordert wie das automatische Wechseln vom Handy in das
Festnetz, sobald man das Büro betritt. Auch der Nachrichtenabruf für
Fest- und Mobilnetz in einer einzigen Sprachbox wird von den
Befragten gefordert. Ebenso stehen höhere Datentransferraten wenig
überraschend auf der Wunschliste.
