Oracle-Präsident Ray Lane zurückgetreten
Der Präsident der Oracle Corp., Raymond Lane, ist am Freitag überraschend zurückgetreten. Oracle ist das zweitgrößte Softwareunternehmen der Welt. Oracle-Konzernchef und Verwaltungsratsvorsitzender Larry Ellison gab den Rücktritt von Lane ohne Angaben von Gründen bekannt.
Lane hatte acht Jahre bei Oracle gearbeitet und den Präsidentenposten 1996 übernommen. Er war damit Mann Nummer zwei bei Oracle, doch stand er ganz im Schatten von Ellison.
Der Rücktritt erfolgte nur wenige Tage, nachdem Oracle eine Überwachungskampagne gegen seinen Hauptkonkurrenten Microsoft zugegeben hatte. Dabei wollte Oracle nachweisen, dass Microsoft heimlich Gruppen finanziert hatte, die sich für den Software-Branchenführer in der Kartellklage gegen Microsoft stark gemacht hatten. Ellison hatte volle Verantwortung für diese Aktion übernommen, die in der US-Presse Schlagzeilen gemacht hatte. Nach einem Bericht der Internet-Ausgabe der "New York Times" vom Samstag hat das Ausscheiden von Lane jedoch nichts mit der Microsoft-Kampagne zu tun. Nach Angaben der Zeitung seien die Aufgaben von Lane im vergangenen Jahr beschnitten worden. Ellison habe die Gesellschaft zunehmend in eine andere Richtung gesteuert als von Lane empfohlen. Lane war für die Tagesgeschäfte zuständig.
