Anonyme Netze gegen die Zensur
Zu den immer stärker und entschlossener vorgetragenen Versuchen von Staaten und Behörden, Film-, Musik- und anderen Copyright-Schutzverbänden, das Netz in den Griff zu kriegen, zeichnet sich immer deutlicher eine Gegenbewegung ab.
Das neueste Projekt dieser Art nennt sich nach seinem Vorbild aus den US-Unabhängigkeitskriegen "Publius", ein Pseudonym, unter dem James Madison und andere 1787 die Gründung der USA publizistisch vorbereitet hatten.
Publius anno 2000 ist nach Angaben seiner Erfinder ein gegen Zensurversuche aller Art äußerst resistentes System. Die Inhalte werden so auf die teilnehmenden Webserver verteilt, dass nicht einmal deren Betreiber wissen, was sie da hosten.
Wie Publius funktioniert
Das System funktioniert mit einer Serie von Ver- und
Entschlüsselungsvorgängen, wobei eine Veränderung des Inhalts nur
dem Publizierenden selber möglich ist. Wie bei digital signierten
Emails läßt sich nachträglich feststellen, ob am Content manipuliert
wurde.

Konkret wird ein statischer Content, beispielsweise eine Website, Bilder oder Videos, in viele Teile gespalten und über mehrere Webserver des Publius-Netzes verstreut. Jeder dieser Teile ist noch dazu verschlüsselt; d.h. jeder der einzelnen Webserver hostet einen nichtssagend aussenden Datenteil, der dann bei Abruf zu einem Ganzen zusammengesetzt wird.

Publius ist nicht das einzige Netzwerk, das Anonymisierung propagiert.
Ein weiteres bekanntes Projekt ist Freenet, das komplett dezentralisiert arbeitet.
