Weniger deutsche UMTS-Lizenzen als geplant
Im deutschen Finanzministerium gibt es einem Zeitungsbericht zufolge Überlegungen, die Zahl der zur Versteigerung kommenden UMTS-Mobilfunklizenzen zu verringern.
Damit solle nach dem Ausscheiden einiger Bieter ein lohnendes Ergebnis der Auktion sichergestellt werden, berichtete die "Financial Times Deutschland" heute.
Dabei handle es sich um "erste Überlegungen". Man mache sich zwar noch keine Sorgen, wolle aber die Handlungsmöglichkeiten juristisch prüfen, wird
"ein enger Mitarbeiter" von Finanzminister Hans Eichel [SPD] in der "FTD" zitiert.
Unsicherheit über UMTS-Lizenzen wächst
Die Überlegungen im deutschen Finanzministerium zeigen, dass
durch den Rückzug mehrerer zugelassener Bieter die Unsicherheit über
die Höhe der erzielbaren Preise wächst. Während die Einnahmen des
Finanzministers zu schwinden drohen, dürfte bei den Unternehmen die
Hoffnung wachsen, dass sie weniger als angenommen für eine Lizenz
ausgeben müssen. Schätzungen waren von bis zu 20 Mrd. DM pro Lizenz
oder insgesamt 100 bis 120 Mrd. DM ausgegangen. Auch auf Grund der
in der Branche eingekehrten Ernüchterung über den tatsächlichen Wert
der Lizenzen dürfte sich dieser Preis aber nicht mehr erzielen
lassen.

Kollektiver Rückzieher
Aus dem geplanten Versteigerungsverfahren für die neuen Lizenzen, das dem Bund Milliardeneinnahmen bringen soll, hatte sich zuletzt der US-Konzern WorldCom zurückgezogen.
Zuvor hatte bereits die französische Vivendi-Gruppe und die deutsche Talkline mit ihren Gesellschaftern SBC und Tele Danmark ihre Teilnahme an der im Sommer geplanten Versteigerung abgesagt.