Schnellster Computer der Welt vorgestellt
IBM stellte mit dem neuen Supercomputer "ASCI White" den schnellsten Rechner der Welt vor.
Die Computeranlage weist beeindruckende Ausmaße auf. ASCI White nimmt bei einem Gewicht von 106 Tonnen die Fläche von zwei Basketballfeldern ein. Für die Rechenleistung sorgen 8.192 CPUs. Alleine für die Verdrahtung dieser Prozessoren wurden 3.000 Kilometer Draht benötigt.
ASCI White besteht aus 512 Einheiten, die wiederum je 16 Power3-III-CPUs beherbergen. Der Gesamt-Hauptspeicher beträgt 6,2 Terabytes. Zum Vergleich: Das liegt um den Faktor 100.000 über einem durchschnittlichen Heim-PC.
Insgesamt steht ein Speicherplatz von 160 Terabytes zur Verfügung. Der Stromverbrauch ist mit dem von 1.000 Haushalten vergleichbar, das sind rund 1,2 Megawatt.
Das ASCI-Programm
Die Entwicklung des IBM-Supercomputers fand im Rahmen der
ASCI-Programms [Accelerated Strategic Computing Initiative] statt.
Diese Initiative geht vom US-amerikanischen "Department of Energy"
[DoE] aus. Standort von ASCI White ist das "Lawrence Livermore
National Laboratory" [LLNL] in Kalifornien.


Simulationen noch ungenügend
Wichtigstes Charakteristikum von ASCI White ist aber die Geschwindigkeit von 12,3 Teraflops. Ein Teraflop entspricht einer Billion Rechenoperationen pro Sekunde.
Ein Vergleich macht diese Leistung deutlich: Für Rechenoperationen, die der Supercomputer in einer Sekunde schafft, würde eine Person mit einem Taschenrechner zehn Millionen Jahre benötigen.
Hintergrund der Forschungsaktivitäten im Bereich der Supercomputer ist die Suche nach einem Ersatz für Atomwaffentests. Doch selbst ASCI White wird noch keine vollständigen Simulationen der Tests erlauben.
David Coper vom LLNL meint jedoch: "Es handelt sich um einen wichtigen Meilenstein, damit 2004 das Ziel von 100 Teraflops erreicht wird."
Aufgebaut ist der ASCI White aus RS/6000-SP-IBM-Servern, die unter dem Codenamen "Nighthawk 2" entwickelt wurden.
Supercomputer-Wettrennen
In das ASCI-Programm sind eine Reihe von Unternehmen involviert.
SGI zum Beispiel entwickelte den Computer mit der Bezeichnung "Blue
Mountain", der im "Los Alamos National Laboratory" steht. Intel
wiederum baute den "ASCI Red", der in den "Sandia National
Laboratories" aufgestellt ist.


Marktführer IBM
Seit 1999 ist IBM Marktführer bei den Supercomputern. Der Markt umfasst rund 250 Stück jährlich, die Preise liegen zwischen zwei und 100 Millionen USD. Hauptanwendungsgebiete sind Forschung, Simulationen, Wettervorhersagen und Kryptographie.
IBM erhofft sich durch das Engagement auf dem High-End-Markt vor allem strategische Know-how-Vorteile für Produkte mit höheren Stückzahlen.