WHO erforscht Handy-Risiken
Nach dem gegenwärtigen Stand der Wissenschaft liegen keine stichhaltigen Hinweise vor, dass die Verwendung von Handys ein Gesundheitsrisiko darstellt, meint die Weltgesundheitsorganisation WHO in einer jüngsten Erklärung.
Die UN-Organisation sieht daher für Regierungen derzeit keinen Anlass, verschärfte Sicherheitsbestimmungen zu erlassen.
Allerdings würden Untersuchungen, ob die Strahlung von Mobiltelefonen Krebs auslösen könnte, weitere drei bis vier Jahre in Anspruch nehmen.
Forschungsprojekte in zehn Ländern
Die mit der WHO assoziierte Internationale Krebsforschungsagentur
[IARC] koordiniert derzeit Studien in zehn Ländern, um
herauszufinden, ob es einen Zusammenhang zwischen Mobiltelefonen und
Krebs gibt. Die Ergebnisse sollen im Jahr 2003 vorliegen.

1,6 Mrd. Handybenutzer im Jahr 2005
In vielen Ländern werden Mobiltelefone von mehr als 50 Prozent der Bevölkerung verwendet. Prognosen der Industrie sagen für das Jahr 2005 über 1,6 Milliarden Handybenutzer voraus.
"In Anbetracht der rasanten Ausbreitung von Mobiltelefonen könnten schon geringfügige Nebenwirkungen erhebliche Folgen für die Weltgesundheit haben", so die WHO-Experten.
"Will man besonders vorsichtig sein, sollten längere Gespräche vermieden oder Zusatzgeräte verwendet werden, damit das Handy nicht ans Ohr gehalten werden muss."
Britische Wissenschaftler warnen
Erst kürzlich hatte die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA
weitere Forschungsarbeiten zu dem Thema angekündigt. Britische
Wissenschaftler waren mit der Empfehlung an die Öffentlichkeit
getreten, Kinder sollten nicht übermäßig lange

Handy am Steuer ist nicht geheuer
Das einzige eindeutig nachgewiesene Risiko entstehe durch die Verwendung von Handys oder Freisprechanlagen beim Autofahren.
Am Steuer eines Kraftfahrzeuges sollten Mobiltelefone deshalb keinesfalls verwendet werden.
Einige wissenschaftliche Studien haben Hinweise auf Veränderungen bei der Gehirnaktivität, der Reaktionszeit und Auswirkungen auf das Schlafmuster ergeben.
Doch "diese Effekte sind minimal und haben keine gesundheitliche Relevanz", meint die WHO.
Das Thema Mobilfunk
ist derzeit auch Gegenstand von intensiven Erörterungen im
österreichischen Parlament. Nach einer parlamentarischen Enquete in
der Vorwoche, bei der es insbesonders um mögliche Gesundheitsfolgen
und die Anrainerrechte ging, befasste sich gestern auch der
Verkehrsausschuss mit einem Antrag der Grünen auf Änderungen des
Telekommunikationsgesetztes. Dabei geht es den Grünen darum,
Nachbarn und Gemeinden im Bewilligungsverfahren für die Errichtung
einer Mobilfunkanlage Parteistellung zu gewähren und das derzeit für
die Feststellung von Strahlen-Grenzwerten maßgebliche
"Nachsorgeprinzip" durch ein "Vorsorgeprinzip" zu ersetzen. Fünf
Prozent des Frequenznutzungsendgelts sollten in einen
Forschungsförderungsfonds zur Finanzierung unabhängiger
Technologiebegleitforschung fließen.

