28.06.2000

PRIVATE EYE

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Detektive gegen Microsoft-Sympathisanten

Orcale hat nach eigenen Angaben Privatdetektive zur Erforschung von Verbänden angesetzt, die seinem Erzrivalen Microsoft angeblich nahe stehen.

Oracle teilte heute in einer Erklärung mit, die Firma "Investigation Group International" habe die Kontakte Microsofts zur Gewerkschaft der Steuerzahler [National Taxpayers Union] und zum "Independent Institute" untersucht.

Blamage für alle Mitarbeiter

Microsoft-Sprecher Mark Murray sagte, diese Mitteilung sei ein Beweis dafür, dass die Wettbewerber eine Kampagne gegen Microsoft betrieben: "Wir denken, das ist ein sehr trauriger Tag und eine riesige Blamage für Oracle und seine sämtlichen Mitarbeiter."

Ganz abwegig ist die Schnüffelarbeit der Oracle-Detektive nicht: Seit dem Urteil der ersten Instanz im Kartellprozess versucht Microsoft mit einer massiven PR- und Lobby-Kampagne die US-Öffentlichkeit und Politiker für seine Postion zu gewinnen.

Mistkübel und Gerüchte

Über die finanziellen Verbindungen der beiden und anderer Organisationen zu Microsoft hatten zuvor "Wall Street Journal" und "Washington Post" berichtet.

Angeblich sollen die von Oracle beauftragten Detektive auch versucht haben, zwei Hausmeister zu bestechen, um an die Mistkübel einer der angeblich Microsoft nahe stehenden Einrichtungen zu kommen.

Oracle teilte in der Erklärung mit, zwar habe man den Detektiven keine Methoden vorgeschlagen, aber eindeutig klargestellt, dass alle Aktionen legal sein müssten. Der Einsatz von privaten Schnüfflern ist generell auch ein gängiges Instrument von US-Firmen - nur werden diese Aktionen in der Regel besser geheim gehalten.