Fusion WorldCom und Sprint vor dem Scheitern
Die beiden US-Telekomgesellschaften WorldCom und Sprint sehen ihre geplante Fusion im Volumen von 129 Mrd. Dollar [144 Mrd. Euro] wegen der angekündigten Blockadehaltung seitens der EU-Kommission als gescheitert an.
Wie die "Washington Post" heute unter Berufung auf verlässliche Kreise berichtet, werden sie möglicherweise schon heute ihren Genehmigungsantrag für die Fusion zurückziehen, um ein ablehnendes Votum zu vermeiden.
Nach Angaben einer anderen Quelle soll das US-Justizministerium bereits einen Klage gegen die Fusion vorbereitet haben.

Auch kleinere Version trifft auf Widerstand
Wie es in dem Bericht der "Washington Post" weiter heißt, erwägen beide Unternehmen jetzt die Aufteilung von Sprint, um mit einer Fusion in kleinerem Umfang die Bedenken der
Kartellbehörden beiderseits des Atlantiks zu zerstreuen.
Laut Justizkreisen soll das amerikanische Justizministerium aber bereits signalisiert haben, auch einer kleineren Version eines Zusammenschlusses von WorldCom und Sprint nicht zuzustimmen.
Widerstand der Wettbewerbskommission
Der Wettbewerbskommissar der Europäischen Union, Mario Monti, hat bestätigt, dass er den geplanten Zusammenschluss von WorldCom und Sprint blockieren wird. Seine Behörde sei nur noch unter außergewöhnlichen Umständen bereit, Vorschläge der Unternehmen zu prüfen, die die Bedenken der Wettbewerbsaufsicht über die Dominanz
von WorldCom/Sprint im Internetverkehr zerstreuten könnten, sagte Monti am Montagabend in Washington.

Die beiden US-Telekom-Unternehmen hatten die auf 8. Juni festgesetzte Einspruchsfrist verstreichen lassen, ohne zusätzliche Änderungsvorschläge zu unterbreiten.
Monti sagte weiter, diese Vorschläge müssten nunmehr so klar formuliert sein, dass sich der sonst übliche Markttest erübrige. Die EU-Behörde muss ihre Entscheidung bis zum 12. Juli treffen.