26.06.2000

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Österreich und Deutschland im UMTS-Fieber

Für die Versteigerung der österreichischen Lizenzen für die dritte Mobilfunkgeneration UMTS [Universal Mobile Telecommunications System] werden in Österreich bis zu sieben Bieter erwartet.

"Neben den bestehenden vier österreichischen Mobilfunkbetreibern Mobilkom Austria, max.mobil, One [Connect Austria] und tele.ring werden sich noch ein bis drei Markt-Newcomer bewerben", prognostiziert die Telekom-Verantwortliche im Infrastrukturministerium, Gundel Herz.

Das börsenotierte Wiener Telekommunikationsunternehmen CyberTron hat bereits im März sein Interesse für eine österreichische UMTS-Lizenz bekundet. Weitere mögliche Lizenznehmer sind internationale Telekom-Anbieter, die bereits in Österreich mit Festnetzdiensten präsent sind wie etwa die MCI WorldCom Österreich, eine Tochter des amerikanischen Telekommunikationskonzerns.

Der Versteigerungsmodus für die geplanten vier bis sechs Lizenzen soll laut Herz am 3. Juli von der Telekom-Control-Kommission beschlossen werden.

Voraussichtlich eine Woche danach - also um den 10. Juli - wird das begehrte Gut dann mit einer zweimonatigen Bewerbungsfrist ausgeschrieben werden, so Herz. Die Versteigerung ist für den November geplant.

Neun Bieter für deutsche UMTS-Lizenzen übrig

Der Bieterkreis für die UMTS-Lizenzen in Deutschland setzt sich nach dem Ausstieg von Orange wie folgt zusammen: Insgesamt werden sich neun Unternehmen und Konsortien um die UMTS-Lizenzen bewerben. Neben den vier deutschen Mobilfunkbetreibern D1, D2, E-Plus und E-2 sind das France Telecom/Mobilcom, Debitel/Swisscom, Hutchison Whampoa, MCI WorldCom und 3G.

Die Versteigerung beginnt am 31. Juli in Mainz.

Doppelpräsenz in Bietergemeinschaft unzulässig

Der britische Mobilfunkbetreiber Orange hat sich aus rechtlichem Gründen aus dem Bieterkonsortium 3G zurückgezogen. Wie die Bonner Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post heute mitteilte, gehen die Orange-Anteile an die beiden übrigen Gesellschaften im 3G-Konsortium, die spanische Telefonica und die finnische Sonera, über. Damit ist Orange nicht mehr doppelt im Bieterkreis präsent. Orange wurde jüngst vom britisch-amerikanischen Konzern Vodafone AirTouch an France Telecom verkauft; die Franzosen sind aber bereits mit der norddeutschen Telefonfirma Mobilcom eine Bietergemeinschaft eingegangen. Eine Lösung wurde einem Behördensprecher zufolge auch im Falle der Doppelpräsenz von France Telecom gefunden. Der französische Konzern ist über die Allianz mit Mobilcom hinaus auch beim Bieter Mannesmann Mobilfunk/Vodafone mitvertreten.

Das Unternehmen hatte den Kauf von Orange unter anderem mit einem zehnprozentigen Aktienpaket finanziert. Diese zehn Prozent France-Telecom-Anteile werden der Regulierungsbehörde zufolge nun unter treuhänderische Verwaltung gestellt, um dem Verbot der Doppelpräsenz eines Unternehmens bei der UMTS-Auktion gerecht zu werden.