Aufwärmtraining für UMTS-Auktion
In Form einer Echtzeit-Videoübertragung haben Ericsson und Mobilkom Austria den ersten "Call" über das Mobilfunksystem der dritten Generation UMTS [Universal Mobile Telecommunications System] in Österreich durchgeführt.
Die mobile Hochgeschwindigkeitstechnik soll ab 2002 weltweit eingeführt werden und das derzeitige GSM-System schrittweise ergänzen.
"Das mobile Internet wird mit UMTS zur Selbstverständlichkeit werden", prognostizierte Mobilkom-Generaldirektor Boris Nemsic heute bei einem Pressegespräch.
Die geplanten vier bis sechs UMTS-Lizenzen
werden in Österreich am 3. Juli ausgeschrieben und im November
versteigert. Die Kosten der neuen Technologie sind aber noch ebenso
unklar wie Anwendungen, Kundenzahlen und Tarife. Die Anzahl der
notwendigen Basisstationen und die nötigen Investitionen für den
Netzaufbau hingen von der Anzahl der Teilnehmer, den übermittelten
Datenraten und den Diensten ab.

Mobilkom hofft auf Abkühlung bei UMTS-Auktionen
Die Mobilkom werde an der UMTS-Auktion "sicher teilnehmen und gewinnen", betonte Nemsic.
Ein Zusammenschluss mit einem anderen Netzbetreiber für den gemeinsamen Erwerb einer Lizenz sei für die Mobilkom dabei "eher unwahrscheinlich".
Das notwendige Geld für die Lizenzen bekomme die Mobilkom von den Eigentümern Telekom Austria und Telecom Italia, ist Nemsic überzeugt.
Die überhöhten Lizenzpreise, die in Großbritannien bei der Versteigerung über 500 Mrd. S einbrachten, würden sich bis zur Versteigerung in Österreich zu Jahresende "wieder normalisieren", ist Nemsic zuversichtlich.
Mit UMTS
können Daten mit bis zu zwei Megabit pro Sekunde übermittelt
werden. Damit ist UMTS bis zu 30 Mal schneller als ISDN [64 kBit pro
Sekunde] und bis zu 200 Mal schneller als heutige GSM-Handys [9,6
kBit pro Sekunde]. Das wird sich am Beginn allerdings auch in
stolzen Preisen niederschlagen.

Auch CyberTron überlegt UMTS-Engagement
Auch das Telekom-Unternehmen CyberTron sieht noch eine Lücke in seinem fehlenden Mobilfunkangebot und überlegt, im UMTS-Bereich mitzumischen.
"Unser primäres Ziel ist, an der geplanten UMTS-Auktion Ende 2000 teilzunehmen", meint CyberTron-Sprecher Christoph Senft.