Bertelsmann mit kräftiger Umsatzsteigerung
Europas größter Medienkonzern Bertelsmann hat seinen Umsatz auf 16,4 Milliarden Euro [225 Mrd. ATS] kräftig gesteigert. Ohne den rechnerischen Anstieg durch die volle Eingliederung der Fernseh- und Radioholding CLT-UFA legte der Umsatz damit um gut zehn Prozent zu.
Die Kriegskasse des Konzerns sei mit insgesamt 11,2 Milliarden Euro [155 Mrd. ATS] gefüllt, sagte Bertelsmann-Sprecher Manfred Harnischfeger.
Allein durch den Verkauf der Anteile an AOL Europe stünden etwa 7,7 Milliarden Euro [105 Mrd. ATS] für strategische Investitionen zur Verfügung.
Volle Kriegskasse
"Mit Sicherheit werden wir dieses Geld brauchen", sagte der
Konzernsprecher. Wofür genau, könne noch nicht gesagt werden. Durch
das Zusammenwachsen der Medien- und Kommunikationssparten werde der
Wettbewerb stärker und das Geld nötig.

Ausbau des elektronischen Handels
Nach Ansicht von Branchenexperten muss Bertelsmann als drittgrößtes Medienunternehmen der Welt besonders im Geschäft mit digitalisierter Musik expandieren.
Harnischfeger erläuterte, Bertelsmann wolle alle Inhalte wie Musik und Literatur digitalisieren, um sie auch über das Internet vertreiben zu können.
Außerdem baue der Konzern derzeit den elektronischen Handel kräftig aus. Weitere Ziele seien die Expansion auf den asiatischen Märkten und der Ausbau des Zeitschriftengeschäfts in den Vereinigten Staaten.

73.000 Mitarbeiter in 54 Ländern
Bertelsmann liegt gemessen am Umsatz eigenen Angaben zufolge hinter den US-Konkurrenten AOL Time Warner und CBS Viacom und knapp vor dem Disney-Konzern, wenn dessen Themenparks nicht berücksichtigt werden.
Der Medienkonzern beschäftigt rund 73.000 Mitarbeiter in mehr als 300 Einzelfirmen in 54 Ländern.