"Dot.Station" von Intel vorgestellt
Intel präsentierte heute die "Dot.Station". Das Terminal integriert Web, E-Mail und Telefon. Daneben enthält die Dot.Station noch Features wie Kalender und Adressbuch.
Die Dot.Station stellt auch den ersten großen Schritt dar, die Marke Intel auf den Konsumelektronik-Markt auszudehnen. Bisher setzte Intel eindeutig auf die Chipherstellung.
Laut dem Marketingdirektor von Intels Konsumelektronik-Sparte Greg Welch gehören alle zur Zielgruppe, die keinen PC besitzen, aber auf einen Internet-Anschluss nicht verzichten möchten.
"Die Installation verlangt nur das Einstecken der Stromversorgung, der Telefonleitung sowie der Tastatur und das Einschalten", verspricht Welch ein dementsprechend einfaches Handling.
Intel setzt auf Linux
Das Terminal arbeitet mit einem Celeron-Prozssor und mit Linux
von Red Hat. Diese Software-Entscheidung - und damit die Abwendung
von Microsoft bei diesem Produkt - begründet Welch mit
entsprechenden Kundenwünschen.


Ähnlicher Preis wie bei billigem PC
Im Gerät integriert ist ein Monitor, die Tastatur ist extern. Die Anzeige der gesamten Breite einer Web-Seite auf dem Bildschirm soll gewährleistet sein. Die Dot-Station enthält auch eine eigene Festplatte.
Produziert wird in Fremdfertigung in Taiwan. Der Beginn der Auslieferung der Dot.Station ist für heuer im dritten Quartal [auch in Europa] geplant.
Den genauen Preis will Welch noch nicht nennen, er soll aber in der Größenordnung eines billigen PCs zwischen 500 - 700 USD liegen. Der größte - noch geheimgehaltene Abnehmer - will Intel zufolge die Geräte gar gratis angeben.
Kein Vertrieb über Einzelhandel
Die Dot.Station wird nicht über den Einzelhandel vertrieben,
sondern über Internet-Provider, Telefonfirmen und auch über Banken.
Zu den Abnehmern zählen bereits die US-Telefongesellschaft US-West
und BiGlobe [Internet-Provider von NEC]. Welch erwartet bis Ende des
Jahres einen Absatz von mehreren hundertausend Geräten.


Erfolgschancen unterschiedlich eingeschätzt
Intel sieht die Dot.Station aber nicht als Konkurrenz zum PC, vielmehr als Einstieg zu einen noch nicht erschlossenen Kundenkreis.
Die Meinungen über den Erfolg der Dot.Station gehen auseinander. Versuche derartige Terminals im Markt zu etablieren gibt es viele, zum Beispiel AOLTV, Palm VII oder PlayStation2.
Richard Doherty zufolge, Analyst bei der Envisioneering Group, sprechen vor allem Intels ausgezeichnete Beziehungen zu Telefonfirmen für die Dot.Station. Stephen Baker von PC Data wiederum sieht den Hauptnachteil im nur geringen Preisunterschied zu kompletten PCs.