22.06.2000

NETZ.RAUSCH

Für China sind Cybercafés wie "Heroin"

Behörden in China haben eine neue Razzia gegen Cybercafés begonnen, nachdem eine Verordnung in Kraft getreten ist, die ihren Betrieb im Umkreis von 200 Meter einer Schule oder Universität verbietet.

Die Polizei in Xiamen in der chinesischen Provinz Fujian hat 45 Internet-Cafés geschlossen, berichtet die South China Morning Post.

Gefahr für die Staatssicherheit

Rund 45 Prozent der Café-Betreiber waren Hochschulstudenten, 35 Prozent Schulabbrecher, hat eine chinesische Studie ergeben. Mehr als die Hälfte hätten online gechattet, 30 Prozent online Zeitung gelesen und 10 Prozent hätten Email verwendet und Börseninformationen verfolgt.

Das Büro für öffentliche Sicherheit in Xiamen versteht sich nun verstärkt auch als "Internet Polizei".

Es ist nicht das erste Mal, dass China versucht, auf Internet-Cafés Druck auszuüben. Erst im Februar waren in Shanghai 127 Internet-Cafés geschlossen worden, weil sie die "Moral der junge Leute korrumpieren" und eine Gefahr für die Staatsicherheit darstellen würden.