Interaktives Fernsehen von AOL
Mit AOLTV wird America Online im Juli ein interaktives Fernsehen starten. AOLTV ist der jüngste Versuch, E-Mail und WWW auf den TV-Schirm zu bringen. Vorläufig soll AOLTV aber nur in ausgewählten amerikanischen Städten angeboten werden, bis zum Weihnachtsgeschäft sollen die gesamten USA abgedeckt sein.
Die Erwartungen über einen sofortigen Erfolg von AOLTV sind aber nicht allzu hoch. Auch beim Hauptkonkurrenten, WebTV von Microsoft, ist die Einführungsphase nicht von überragendem Zuspruch gekennzeichnet. In den ersten drei Jahren hat WebTV eine Million Abonnenten gefunden.
Die bereits bestehenden 23 Millionen AOL-Kunden sind Analysten zufolge der größte Trumpf von AOLTV, da sie bereits mit den Online-Angeboten der Firma vertraut sind.
Eine Set-Top-Box [Hersteller: Philips] wird 250 USD kosten. Die monatlichen Gebühren sollen für AOL-Mitglieder 14,95 USD betragen, für andere Kunden 24,95 USD.
Mit Hilfe des interaktiven Fernsehens erwartet Forrester Research 2004 Einnahmen in der Größenordnung von neun Milliarden USD aus E-Commerce und Abonnement-Gebühren. Werbeeinnahmen sind bei dieser Studie noch gar nicht berücksichtigt.

AOLTV wird als Erweiterung zum herkömmlichen Fernsehen vermarktet und nicht als Ersatz. Der Zusammenschluss von AOL und Time Warner ist dabei freilich eine hervorragende Ausgangsposition für das Angebot interaktiver Inhalte.
Zum Beispiel könnten Zuschauer von Time Warners CNN über AOLTV sofort Hintergrundinformationen über Nachrichten-Schlagzeilen abrufen.
Mit einer Wireless-Tastatur kann der User von einem transparentem Menü-Bildschirm aus zu den anderen Features wie Programm-Guide, Chat-Kanälen und E- Mail wechseln. Befindet sich der User gerade im Internet, dann reduziert sich das TV-Bild auf ein Viertel der Bildschirmgröße.