16.06.2000

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Schwere Vorwürfe gegen Telefonica-Chef

Die spanische Tageszeitung "El Mundo" erhebt in ihrer heutigen Ausgabe schwere Vorwürfe gegen Telefonica-Chef Juan Villalonga.

Dem Zeitungsbericht zufolge soll Villalonga Anfang Januar 1998 internes Wissen über Allianzpläne seines Hauses mit dem US-Anbieter MCI-WorldCom genutzt haben, um in Aktienoptionen zu investieren, die ihm 21 Millionen Peseten [126.200 Euro] Gewinn bescherten.

Villalonga habe ursprünglich einen noch höheren Gewinn erwartet, die Optionen nach knapp zwei Wochen aber vorzeitig verkauft, weil die Allianz doch nicht zu Stande kam.

Telefonica bestätigte den Aktienhandel Villalongas, wies den Vorwurf des Insidergeschäfts aber nachdrücklich zurück. Die Verhandlungen mit dem US-Unternehmen hätten erst zwei Monate nach dem Verkauf der Optionen durch Villalonga begonnen.

Insider-Handel auf höchster Ebene

Laut "El Mundo" wussten seinerzeit nur wenige Topmanager von dem Geschäft. Sie hätten Villalonga geraten, den Optionserwerb öffentlich zu machen und die spanische Börsenaufsicht zu informieren.

Villalonga habe daraufhin zwar informell mit dem Chef der Börsenaufsicht CBMV, Juan Fernandez Amestoy, gesprochen und auch von diesem den Rat einer öffentlichen Bekanntgabe erhalten, sich letztlich aber dagegen entschieden und seine Optionen verkauft.