Infineon plant zweiten Börsengang
Der Halbleiter-Hersteller Infineon, der nach seinem fulminanten Börsenstart am Montag in den Deutschen Aktienindex [DAX] aufrücken soll, strebt für Herbst einen zweiten Börsengang an.
Vorstandschef Ulrich Schumacher sagte gegenüber dem heute erschienenen "Handelsblatt", er gehe davon aus, dass sich Großaktionär Siemens noch in diesem Jahr von weiteren Anteilen trennen werde.
Derzeit würden mehrere Alternativen zum "marktschonenden Verkauf" geprüft, darunter auch der einer Kapitalerhöhung parallel zum weiteren Börsengang.
Von 71 unter 50 Prozent
Derzeit hält Siemens noch 71 Prozent an Infineon. In einem ersten
Schritt will der Konzern die Beteiligung auf weniger als 50 Prozent
drücken. Dies ist frühestens im Herbst möglich. Beim Börsengang von
Infineon im März hatte sich der Konzern zu einer halbjährigen
Haltefrist verpflichtet.

Toller Börsenstart
Infineon war nach 33facher Überzeichnung
des Aktienangebots Mitte März mit dreistelligem Kursgewinn an der Börse in Frankfurt am Main gestartet.
Der Anteilsschein, der zu 35 Euro ausgegeben worden war, rangierte am Freitagmorgen bei knapp 79 Euro.
Boom bei Chip-Produzenten
Infineon profitiert derzeit vom Boom in der Chipbranche. In den
ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 1999/2000 [30. September]
kletterte der Umsatz nach früheren Angaben um 68 Prozent auf rund
drei Milliarden Euro. Der Halbjahresüberschuss lag bei 279 Millionen
Euro nach einem Fehlbetrag von sechs Millionen Euro im
Vorjahreszeitraum.
