Verfall des Stephansdoms im Netz verfolgen
Wenn es nach den Betreibern des eben gestarteten zweijährigen Forschungsprojekts "Virtual Stone" geht, könnte der Verfall des Wiener Stephansdomes schon bald dreidimensional simuliert werden.
Ziel des sieben Millionen ATS teuren Pilotprojektes ist es allerdings, die Erhaltung des echten Sandsteins des Wahrzeichens möglichst effektiv und kostengünstig managen zu können.
Für "Virtual Stone" werden vorerst alle verfügbaren Messdaten und Pläne über den Dom in zeitgemäße, dreidimensionale CAD-Programme übernommen. So sind etwa aus der Luft aufgenommene Photogramme vorhanden, die allerdings noch zweidimensional sind und erst aufbearbeitet werden müssen. Auch das Wissen über bereits durchgeführte Renovierungen soll - sofern vorhanden - einfließen.

Jeder Stein
Um ein möglichst genaues Bild über das Gebäude zu erhalten, bilden die einzelnen Steine als kleinste Einheiten die Basis der Datenbank. Für jeden dieser Steine sollen letztlich Informationen wie Herkunft, frühere Restaurierungen und der Zustand der Fugen verfügbar sein.
Laufend ergänzt werden die bekannten Größen durch so genannte "Realdaten". So wird eine erst kürzlich entwickelte Video-Laser-Kamera eingesetzt, die dreidimensionale Scanaufnahmen mit einer Genauigkeit der Bildauflösung von plus/minus 1,5 Millimeter liefert.
Die Datenbank soll aber auch über das Internet dem Laien einen Einblick in die Situation des Domes und die laufenden Arbeiten ermöglichen. Geplant sind auch "walk-through"-Animationen, bereichert etwa mit Rekonstruktionen aus früheren Baustadien.
Die "Virtuel Stone"-Datenbank ist als Pilotprojekt gedacht, das auch für andere Gebäude in ganz Europa eingesetzt werden soll, entsprechende EU-Projekte sind in Vorbereitung.