Mehr Lohn für Telekoms und IT-Branche
In der heimischen IT- und Telekom-Branche werden angesichts der guten Zahlen deutlich höhere Löhne für die nach dem jeweiligen Kollektivvertrag Beschäftigten gefordert.
In der Telekom-Branche haben die zuständigen Betriebsräte, Personalvertreter und Gewerkschaften unter anderem der Firmen 3, mobilkom austria, Orange, Telekom Austria, T-Mobile und Tele 2 haben beschlossen, ihre Forderungen an die jeweiligen Arbeitgeberverbände und Unternehmen zu koordinieren.
So solle ein mögliches Ausspielen der Belegschaftsvertreter durch die Arbeitgeber verhindert werden, teilte die GPA-DJP in einer Aussendung mit. Eine gemeinsame Betriebsrätekonferenz solle zudem die gemeinsame Vorgangsweise festigen und auf eine breitere Basis stellen.
Die Ausgangslage sei gut: "Die Branche macht pro Jahr ein paar hundert Millionen Euro Gewinn. Es wäre daher unvorstellbar, dass die Leistungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht angemessen abgegolten werden sollten", so die Betriebsräte für die Telekom-Branche.
IT-Branche auf Kampf gepolt
Auch in der IT-Branche regt sich Widerstand, hier ist man zu Kampfmaßnahmen bereit, sollte es dieses Jahr nicht zu einer Ist-Lohnerhöhung kommen.
"Die Mitarbeiter der IT-Branche lassen sich nicht alles gefallen. Es ist längst an der Zeit, die IT-Branche, was die Behandlung der Beschäftigten betrifft, aus der Schmuddelkinder-Ecke rauszuholen", so GPA-Vorsitzender Wolfgang Katzian nach der Beschäftigenversammlung am Donnerstagabend.
Auf die Frage, ob es auch zu Streiks kommen könnte, sagte Katzian: "Ich schließe gar keine Maßnahme aus." Allerdings werde der "Griff zu harten Maßnahmen" erst dann kommen, "wenn gar nichts anderes mehr geht". Er hoffe jetzt, dass die Verhandler auf Unternehmerseite vernünftig agieren.
Anpassung nur bei Mindestlohn
In der IT-Branche sind rund 50.000 Arbeitnehmer beschäftigt. 38.000 von ihnen sind angestellt und 12.000 freie Mitarbeiter. Von den Arbeitnehmern erhalten nur rund zehn Prozent automatisch die jährlichen Lohnerhöhungen, und zwar jene, die am Mindestlohn angesiedelt sind.
Die "Überzahlten" fallen seit dem Jahr 2000 um Lohnerhöhungen um und bleiben damit, sollte es keine innerbetrieblichen Anhebungen geben, nominell auf ihrem Gehalt jahrelang sitzen. Wenn jemand beispielsweise sieben Jahre lang keine Erhöhung gehabt hat, kann sein Reallohnverlust bis zu 15 Prozent betragen.
Die Verhandlungen für den IT-Kollektivvertrag werden am 3. November fortgesetzt.
(futurezone | APA)