Festplatten mit Atomdaten vermisst
Aus dem berühmten Atomwaffenlabor in Los Alamos im US-Bundesstaat New Mexico sind Festplatten mit streng geheimen Informationen verschwunden. Sie enthalten unter anderem umfassende Berichte über die amerikanischen Atomwaffen sowie über das russische Nuklearprogramm, so die "New York Times".
Das amerikanische Bundeskriminalamt FBI habe Ermittlungen eingeleitet.
Waldbrand-Chaos als Kulisse
Der Verlust sei bereits am 1. Juni festgestellt worden. Bei den bisherigen Untersuchungen seien aber nur die leeren Behälter gefunden worden. Die Behälter waren in einem unterirdischen Bunker gelagert worden. Unklar sei, ob es einen Zusammenhang mit den großen Waldbränden gebe, bei denen Teile der Stadt und des Labors im Mai evakuiert worden waren.
Leiter des Atomlabors ist betroffen
Der Leiter des Atomlabors in Los Alamos, John Browne, sprach von einer "sehr ernsten Situation". Ein Sprecher des Energieministeriums betonte, bisher gebe es keine Hinweise darauf, dass es sich um Spionage handle.
Das riesige Wald- und Buschfeuer hatte Mitte Mai in den Straßen von Los Alamos gewütet. Alle 11.000 Einwohner waren damals in Sicherheit gebracht worden. Das gesamte Areal des Atomwaffenlabors, in dem das "Manhattan-Projekt" zum Bau der ersten Atombombe der Welt beheimatet war, musste erstmals in der Geschichte wegen Feuers geschlossen werden.