11.06.2000

SPERR.GEBIET

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Trouble für Bluetooth in Frankreich

Via Bluetooth-Technologie können elektronische Geräte wie Handies und MP3-Player mit Computernetzwerken kommunizieren. Doch in Frankreich kontrolliert das Militär den Großteil der Radiofrequenzen und will bislang kein grünes Licht geben.

Solange es kein Übereinkommen zwischen den Bluetooth-Herstellern und der "Grande Nation" gibt, verletzt jeder Betreiber eines Bluetooth-Gerätes "militärisches Sperrgebiet" und wird damit zum Gesetzesbrecher.

2000 High-Tech Unternehmen werden sich deshalb auf einer Bluetooth-Konferenz, die vom 13.-16.Juni in Monaco stattfindet, mit dem französischen Problem beschäftigen.

Ähnliche Probleme in Japan und Spanien gelöst

Ähnliche Probleme in Japan und Spanien konnten bereits gelöst werden, doch die Gespräche in Frankreich blieben bisher ohne konkretes Ergebnis.

Für die Bluetooth-Begründer IBM, Toshiba, Intel und die Mobiltelefon-Hersteller Nokia und Ericcson wäre es ideal, wenn die französischen Militärs die Frequenzen freigeben, bevor das Hindernis zum ökonomischen Problem wird.

Doch das würde der französischen Armee mehrere hundert Millionen Dollar kosten und einige Jahre dauern. Die Kanäle im 2,4 GHz Bereich werden derzeit für Telefon und Radar verwendet, Teile davon auch für private Sicherheitssysteme und die Zugüberwachung.

Verhandlungsziel friedliche Koexistenz

Eine Lösung könnte darin bestehen, eine friedliche Koexistenz zwischen Bluetooth und der militärischen Kommunikation zu finden.

"Frankreich muss diese Frage vor dem nächsten Sommer lösen," sagt der Telekom-Spezialist Lars Godell von Forrester Research, "Sonst könnte die Sache für Frankreich ein grösseres Problem werden."

Der Umsatz von Bluetooth-Produkten dürfte von 36,7 Millionen Dollar im Jahr 2000 auf über 700 Mio. Dollar im Jahr 2006 steigen.