Österreichs Klein- und Mittelbetriebe im WWW
Ein großer Teil der heimischen Klein- und Mittelbetriebe [KMU] hat die ersten Schritte ins Internet gemacht.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie über "Chancen und Risken für KMUs des produzierenden Sektors durch E-Commerce", die das Industriewissenschaftliche Institut
(IWI) im Auftrag des ERP-Fonds erstellt hat.
Demnach verfügen zwar 78,4 Prozent der KMU über einen Internetanschluss und eine
E-Mail-Adresse, nur bei sieben Prozent sind aber umfassende elektronische Interaktionen samt Registrierung und Chat-Room möglich.
Österreich europaweit auf Platz 3
Mit einer Internetdurchdringung von rund 39 Prozent der
Bevölkerung liegt Österreich europaweit auf dem dritten Platz. Rund
30 Prozent der Österreicher nutzten das Internet regelmäßig, 24
Prozent intensiv. Rund ein Drittel der heimischen Internet-User hat
bereits Einkäufe über das Netz abgewickelt. Damit liegt Österreich
im Bereich business-to-consumer [B2C] zwar im europäischen
Spitzenfeld, der B2C-Umsatz erreicht mit rund vier Mrd. S [290 Mill.
Euro] gerade 0,8 Prozent des gesamten Einzelhandelsvolumens.

Ambitionierte Pläne
Über den Nutzen des Internets sind sich die befragten KMU weitgehend einig: Die größten Chancen von E-Commerce sehen 73,3 Prozent im einfachen und schnellen Zugriff, 68,4 Prozent in der Verbesserung der Kundenbeziehungen und 60,7 Prozent in der Erschließung neuer Marktpotenziale.
Viele KMU verfolgen ambitionierte Pläne in Sachen Internet. Rund die Hälfte beziffert den finanziellen Aufwand in diesem Bereich auf bis zu 100.000 ATS [7.200 Euro], 10 Prozent meinen mehr als eine Mill. ATS aufwenden zu müssen.
Fast zwei Drittel [64 Prozent] konnten bisher aber nicht angeben, woher sie die erforderlichen Mittel nehmen wollen.
Basis der Studie sind die Daten von 250 Klein- und Mittelbetrieben, die im April erhoben wurden.
"Fundamentale Transformation"
"Das Internet ist nicht nur keine Modeströmung, sondern die größte
technologische Innovation seit dem 19. Jahrhundert", sagte IWI-Vorstand Werner Clement. Er sprach von einem "fundamentalen
Transformationsprozess", dem sich die KMU unterziehen müssten. Die Voraussetzungen dafür seien in Österreich günstig, doch ein weiterer Schub sei dringend erforderlich, um die in Lissabon definierten Ziele zu erreichen. Ende März definierte der Europäische Rat in Lissabon das Ziel, Europa zur wettbewerbsstärksten und dynamischsten Wirtschaftsraum der Welt zu machen.
