11.06.2000

CONTRA

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Streit um Software-Patente

In einem neuen Positionspapier des deutschen Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie wird eindeutig Stellung gegen Software-Patente bezogen.

Die Bedenken des Ministeriums gegen Software-Patente beziehen sich nicht nur auf die Rechtsunsicherheit, die aus derartigen Patenten für Programmiermethoden und Algorithmen, resultieren würde, sondern auch auf die Sicherheitsproblematik. Laut dem Positionspapier ist "Open Source Software wegen ihrer Überprüfbarkeit ein wichtiges Element im Rahmen einer sicheren Informationstechnologie".

Schon seit geraumer Zeit kämpfen verschieden Internet-Gruppierungen gegen EU-Pläne einer Ausweitung des Patentrechts auf Software an.

Rechtsanwalt Jürgen Siepmann, Justitiar des LIVE Linux-Verbandes führt eine weitere Gefahr bei Software-Patente ins Treffen: "Einen Vorteil in einer Gesellschaft, in der Patente mit der Gießkanne verteilt werden, haben nur diejenigen Unternehmen, die ein umfangreiches Patentportfolio und große Rechtsabteilungen haben. Es ist kein Geheimnis, dass Patente dazu benutzt werden, um unlilebsamer Konkurrenz Steine in den Weg zu legen."

Tatsächlich unterhält der Software-Konzern Oracle eigenen Angaben zufolge eine große Patentrechtsabteilung und eine Vielzahl von Software-Patenten, um "Munition" in einem Patentstreit mit anderen Patentrechtsinhabern zu haben.