Internet fördert die "Individualkommunikation"
"Massenmedium oder virtuelles Biedermeier", diese Frage stand gestern im Zentrum der dritten Diskussionsrunde des "max.talkroom".
"Telekommunikationsmedien werden zu Medienunternehmen", prognostizierte Franz Manola, Moderator der Veranstaltung und Leiter des ORF-Webplattform "ORF ON" zu Beginn der Diskussion.
Ein Beispiel sei max.mobil selbst, das die Diskussion live im Internet übertrug.
Mit neuen Medien zur globalen Telepräsenz
Die Neuen Medien würden Menschen vernetzen und eine "globale Telepräsenz" ermöglichen, meinte Hagen Hultzsch, Vorstandsdirektor für Technologie und Entwicklung der Deutschen Telekom.
Im Fall der Deutschen Telekom hätten die neuen Technologien die Umstrukturierung zum umfassenden Informationsdienstleister herbeigeführt.
Die Deutsche Telekom wolle allerdings keinesfalls ein Medienanbieter werden, erklärte Hultzsch.

Massenmediale Verklumpungen aussteuern
Der deutsche Philosoph Peter Sloterdijk vertrat die Ansicht, dass "die Phantasie des reinen, neutralen Mediums nicht wirklich durchzuhalten sei".
In den vergangenen Jahrzehnten sei eine "stark mediatisierte Gesellschaft" entstanden, in der die Massenmedien "ungesunde Auswirkungen" verursacht hätten, lautete der Befund des deutschen Philosophen.
Das Internet hole nun "zu einer ungeheuren Revanche" gegen die Massenmedien aus, indem es eine "Individualkommunikation" ermögliche, die sich als "heilsam für die Gesellschaft" herausstellen werde.
"Das ist die gute Nachricht des Internet: Es steuert massenmediale Übersynchronisierungen aus", erklärte Sloterdijk.
