Länder-Code-Aufstand gegen die ICANN
Rund 30 Nonprofit-Organisationen und Unternehmen, die vor allem in Europa Länder-TLDs [Top Level Domains] vergeben und verwalten, haben die Zahlung von Gebühren an die ICANN in Höhe von rund einer Millionen Euro verweigert [Internet Corporation for Assigned Names and Numbers].
Hintergrund ist das Verhältnis zwischen der ICANN und den Länder-Code-Verwaltern, das im Gegensatz zu dem gegenüber kommerziellen TLD-Händlern [vor allem ".com"] weitestgehend undefiniert ist.
Insgesamt gibt es weltweit 247 unternehmen und Organisationen, die Länder-Codes verwalten. Die 30 Zahlungsverweigerer sind im Council of European National Top-Level Domain Registries [CENTR] zusammengeschlossen.

Nachdem die Politik der ICANN in letzter Zeit tendenziel in die Richtung ging, Ländern Autorität über "ihre" Endung zu gewähren, befürchten die jetzigen Verwalter zudem den Verlust ihres Geschäfts bzw. ihrer Kontrolmacht.
Aber sowohl die ICANN als auch CENTR zeigen sich derzeit noch gesprächs- und kompromiss-bereit. Beide Seiten sprechen von der Notwendigkeit der Schaffung von klaren Regelungen und die CENTR-Mitglieder sind im Fall von Gesprächen auch bereit, einen Teil der Gebühren zu begleichen, um das ICANN-Jahresbudget nicht zu gefährden.