Skandalreiche Aktionärsversammlung
Die britische Mobilfunkgruppe Vodafone hat bei ihrem offiziellen Einstand im Mannesmann-Aktionärskreis massive Kritik hinnehmen müssen.
Die Arbeitnehmervertreter des Aufsichtsrates blieben bei der Hauptversammlung am Montag in Düsseldorf demonstrativ vor den Türen. Sie forderten den Erhalt des Standortes Düsseldorf als eine wichtige Konzernzentrale mit einem Personalvorstand vor Ort.
Der Vodafone-Manager Julian Horn-Smith wurde erst nach einer Einigung in dieser Frage im Anschluss an das Aktionärstreffen zum neuen Vorstandsvorsitzenden der Mannesmann AG bestellt.

Fehlender Vorsitzender
Vodafone-Chef Chris Gent war trotz seiner Funktion als neuer Mannesmann-Aufsichtsratschef nicht zu der Hauptversammlung in Düsseldorf erschienen. Er ließ sich mit Verweis auf andere Termine entschuldigen.
Aus dem Kreis der 300 angereisten Kleinaktionäre wurde das Verhalten Gents als Affront bewertet. Dem schloss sich auch der Vorsitzende der IG Metall, Klaus Zwickel, an.
Der aufgespaltene Mannesmann-Konzern ist nach Angaben des scheidenden Vorstandschefs Klaus Esser mit einem beschleunigten Wachstumstempo ins neue Jahr gestartet. Die Telekom-Sparte des Düsseldorfer Traditionskonzerns verbuchte in den ersten vier Monaten dieses Jahres ein Umsatzplus von 142 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro. Die Industriesparte Atecs erzielte in den ersten vier Monaten ein Umsatzplus von elf Prozent auf 4,1 Milliarden Euro.