13.06.2000

ETSI ES 201 671

Bildquelle: ORF ON

Ein Überwachungs-Standard, den keiner will

Anscheinend wird der mit hohem Aufwand erarbeitete Standard ES 201 671 1.1.1 für "rechtmäßige Überwachung" des Telekom-Verkehrs von der Industrie nicht angenommen.

Obwohl diese in der Arbeitsgruppe ETSI SEC LI ["Lawful Interception"] des "European Telecom Standards Institute" reichlich vertreten ist, hat sie es offenbar nicht so eilig, den im Juli 1999 publizierten Abhörstandard für ein so genanntes "Handover Interface" in eigene Systeme zu implementieren.

Interne Protokolle der SEC-LI-Sitzungen in Oslo und Stuttgart vom Januar und März dieses Jahres legen das jedenfalls nahe.

Eine Rose von der ITU

Alles deutet darauf hin, dass man mit dem so genannten "Remote Operations Service Element" [ROSE], einer Protokoll-Spezifikation, alles andere als zufrieden ist.

Diese Protokollempfehlung mit der Nummer x.881 der "Internationalen Telekommunikations Union" [ITU] kommt am Abhör-Interface [siehe auch Grafik unten] zu den "gesetzlich ermächtigten Behörden" zum Einsatz.

International User Requirements

Die ETSI-Arbeitsgruppe IUR

Nur "mündliche Reports" gibt es über Fortschritte in der heiklen ETSI-Arbeitsgruppe IUR, in der [siehe Grafik] von den gesetzlich ermächtigten Usern auch die Bereitstellung von "location information" durch den Netzwerk-Provider verlangt wird.

Das IUR erlangte als ENFOPOL 98 zweifelhafte Berühmtheit und blieb trotz aller internationalen Kritik inhaltlich völlig unangetastet.